Vonovia legt Bau von 60 000 Wohnungen auf Eis

Der GdW schätzt, dass bis 2025 bis zu einer Million Einheiten fehlen könnten.

GdW-Chef Axel Gedaschko. Foto: GdW/Nils Hasenau

Vor dem am kommenden Montag (25.09.) anstehenden Baugipfel warnen die Verbände vor einem massiven Wohnungsnotstand. Bis 2025 könnten in Deutschland 900 000 bis eine Million Wohnungen fehlen, so Axel Gedaschko, Präsident des GdW Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft, gegenüber der „Bild“-Zeitung. „2024 könnten etwas über 200 000 Wohnungen gebaut werden. 2025 könnte die Zahl der fertiggestellten Wohnungen sogar unter 200 000 sinken“, wenn die Bundesregierung nicht gegensteuere. Als „einen ersten Schritt“ fordere Gedaschko die Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent für Baustoffe und Dienstleistungen.

Wegen hoher Zinsen und Baukosten legt Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia der Berliner Morgenpost zufolge vorerst den Bau von 60 000 Wohnungen auf Eis. „Wir machen alles fertig bis zum Baurecht. Und hoffen, dass sich Bauen bald wieder lohnt und rechnet. Dann wollen wir sofort wieder bauen“, wird Vorstandschef Rolf Buch zitiert. Bereits in Gang gesetzte Projekte würden fertiggestellt. Aus Sicht von Buch fehlen in Deutschland derzeit mehr als eine Million Wohnungen. „Meine Schätzung ist: Wir brauchen 700 000 Wohnungen im Jahr, auch wegen der zunehmenden Zuwanderung.“

Der Vonovia-CEO beklagte dem Artikel zufolge auch eine Überregulierung. Als Beispiel nannte er die KfW40-Häuser genannt, in die standardmäßig Lüftungsanlagen eingebaut werden. „Reicht es nicht, wenn die Bewohner das Fenster zum Lüften öffnen?“ Wenn „man vernünftigerweise, ohne Abstriche bei der Sicherheit, Normen und Regulierung abbauen kann, sollte man dies tun“.