Auf dem Klimapfad

Neues Mitgliedermagazin der PWG 1956

In ihrem aktuellen Heft zum Jahresende kann die PWG 1956 mit guten Nachrichten aufwarten. Jedoch muss sie einen unangenehmen Schritt vollziehen. So wird auch diese Genossenschaft ihre Nutzungsgebühren erhöhen und erklärt auf drei Seiten detailliert, warum. „Wir alle haben es in den letzten Monaten erlebt, dass die Preise für Güter, Waren, Dienstleistungen und insbesondere Energie stark gestiegen sind, sich auf hohem Niveau einpendeln und unter Umständen weiter steigen. Im Oktober 2022 erreichte der Inflationssatz einen Rekordwert von 10,4 %. Diese Preisanstiege sind für uns durch Optimierungen oder Einsparungen nicht mehr aufzufangen und schwächen die Leistungsfähigkeit der Genossenschaft. Auch sind die Zeiten der niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten vorbei, hierdurch konnten wir in den vergangenen Jahren steigende Aufwendungen kompensieren.“

Es gelte zudem, die Wohnungen neben den laufenden Instandhaltungen an die sich ändernden Bedürfnisse der Mitglieder anzupassen. „Gleichzeitig stellt uns die Klimakrise vor erhebliche Herausforderungen. Bei stark gestiegenen Kosten eine wahre Herkulesaufgabe.“ Die Bundesregierung forciere zur Reduktion der klimaschädlichen CO₂-Emissionen die Energiewende und lege der Wohnungswirtschaft sowie der Bevölkerung mit neuen Gesetzen erhebliche Lasten auf. „Die Umsetzung der ambitionierten gesetzlichen Vorgaben erfordern erhebliche Anstrengungen und erheblicher Mittel“, für die 150 Liegenschaften der 1956 zwischen 70 und 80 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahrzehnten. „Dieses Geld haben wir weder auf den Konten noch in der Schublade.“ Die Mitglieder würden sich über die Erhöhung der Nutzungsentgelte nicht freuen. „Sie sind aber zwingend nötig, um die laufenden Kosten der Bewirtschaftung und die Modernisierungsauflagen der kommenden Jahrzehnte zu finanzieren.“

Klimafreundliches Wohnen

Auf zwei weitere Seiten legt die 1956 ihre Anstrengungen und Pläne für ein klimafreundliches Wohnen dar. Der Ist-Zustand ist gar nicht so schlecht. „Während der bundesweite Durchschnitt des jährlichem Energieverbrauchs bei 125 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche liegt, beträgt er bei uns 95,9 kWh. Ähnlich sieht es bei den klimaschädlichen CO₂-Emissionen aus. Bundesweit geht man von einem durchschnittlichen Ausstoß von 24 kg CO₂ pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr aus, für unsere Wohnungen ergibt sich ein Durchschnittswert von 19,7 kg pro Quadratmeter. Hier sehen wir Effekte unserer Bestandsentwicklungen, Sanierungen und Modernisierungen, umgesetzt seit den 90er Jahren.“ Zudem sei im Bestand allein im letzten Jahr etwa 13 Prozent an CO₂-Emissionen eingespart worden, unter anderem durch Optimierungen der Heizungsanlagen und ein bewussteres Verbrauchsverhalten der Bewohner.

Doch da gehe noch mehr, der sogenannte „Klimapfad“ gebe den Weg vor. „Schritt für Schritt und Maßnahme für Maßnahme wird unsere Genossenschaft weiter daran arbeiten, unseren Bestand klimaneutral umzubauen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen und erfordert auch die Mitwirkung jedes Mitglieds. Die Energieeinsparungen des letzten Jahres zeigen, dass auch der Einzelne Einfluss nehmen kann.“

Ein eigener Bericht zeigt, wie die Zukunft aussehen könnte. Auf den Dächern von zwei Wohngebäuden der 56 in Drewitz wird künftig Strom erzeugt. Auf den Häusern Conrad-Veidt-Straße 2 bis 6 und Willi-Schiller-Weg 2 bis 8 wurden Photovoltaik-Anlagen errichtet. Ein weiterer Artikel stellt die Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes ausführlich vor.

Buntes Genossenschaftsleben

Natürlich nehmen auch die Menschen in der 1956 einen breiten Raum ein. So stellt die Redaktion Gisela Gehrmann vor. Die Diplom-Gerontologin ist seit 2019 der Motor hinter den Angeboten im FQ7 im Französischen Quartier. Beim Männerabend wird Skat gekloppt, Gemütlichkeit ist bei Kaffeeklatsch oder Spielenachmittag angesagt, Fitness beim Frühsport mit Rollator oder beim Sport mit Nachbarn Trumpf. Spannende Vorträge und Tagesfahrten (demnächst nach Magdeburg oder Tangermünde) runden das Programm ab. Was wann in den Einrichtungen läuft, an denen sich die 1956 beteiligt, verrät eine umfangreiche Übersicht.

Dazu findet sich ein ausführliches Porträt von Rolf Rönz. Zur Wende zog der heute 73-Jährige in den Willi-Schiller-Weg nach Drewitz. Sehr anschaulich erzählt er von seinem Lebensweg und vor allem von seinen beiden Leidenschaften, dem Sammeln von Mineralien und vor allem dem Reisen. Viele seiner Reisen führten ihn nach Afrika, wo er Freundschaften fürs Leben schließen konnte.

Berichte von den Tagen der Offenen Tür zu den künftigen Wohngebieten im Block III der Potsdamer Mitte und in Saarmund runden die Ausgabe ab. Auch der Spareinrichtung wird ein großer Raum gewidmet.

Die aktuelle Ausgabe finden Sie hier.