Potsdams Mieten steigen „langsamer als die allgemeine Preisentwicklung“

Was die Potsdamer Tageszeitungen über den neuen Mietspiegel schreiben

Foto: congerdesign/Pixabay

PNN und MAZ berichten heute über den am gestrigen Donnerstag vorgestellten neuen Potsdamer Mietspiegel, der laut MAZ die niedrigste Steigerungsrate seit dem ersten Mietspiegel aus dem Jahr 2006 aufweise. In diesem Zusammenhang kommt die MAZ mit Bezug auf Gregor Jekel, Fachbereichsleiter Wohnen der Stadt, dabei auf die besonders stabilen Mieten in den Potsdamer Plattenbaugebieten zu sprechen: „Die Plattenbaubestände sind ein Glücksfall für uns. Es gibt sehr stabile Mieten gerade da, wo Haushalte mit geringen Einkommen darauf angewiesen sind“, so Jekel. Die Mieten seien vor allem in „Mietspiegelfeldern, die quantitativ sehr stark von den Wohnungsgenossenschaften und der kommunalen ProPotsdam beeinflusst werden“, stabil, heißt es dazu in den PNN. Bodo Jablonowski, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“, habe in dem Mietspiegel „eine Stabilisierung des Potsdamer Wohnungsmarkts“ erkannt.

Mit Bezug auf ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael-Westphal weist die MAZ aber auch auf ein Problem hin, das sich daraus ergeben könnten, dass die Steigerung der Nettokaltmieten unter der Inflationsrate und damit der allgemeinen Preisentwicklung liege: „Sozial gesehen ist stabile Miete ein Vorteil, aber wenn Bau- und Lohnkosten stärker steigen als unsere Mieteinnahmen, reduziert das auf Dauer die Investitionsmöglichkeiten der Unternehmen“, wird Westphal zitiert. PNN und MAZ weisen dabei beide auf eine Besonderheit hin: In den Plattenbaugebieten seien die im Mietspiegel angegeben Mieten statistisch gesehen teilweise sogar leicht gesunken. Als Grund hierfür werden die Sanierungsmaßnahmen der Wohnungsgenossenschaften angeführt: Aufgrund der mit den Sanierungen einhergehenden Mieterhöhungen würden diese Wohnungsbestände nun erstmals im Mietspiegel berücksichtigt. Da es sich aber um nur moderate Erhöhungen gehandelt habe, würden nun vergleichsweise günstige Wohnungen im neuen Mietspiegel auftauchen – mit dem erwähnten statistischen Effekt gesunkener bzw. niedriger Mietspiegelwerte.

Zum Artikel der PNN gelangen Sie hier. Den Text der MAZ können Sie hier lesen (MAZ+).

Quellen: MAZ & PNN, Ausgaben vom 14. August 2020