Mehr Wohnungsbau durch Abschreibungserweiterungen?

Neue Pläne von Bundesbauministerin Klara Geywitz

Bundesbauministerin Klara Geywitz an einer Baustelle am Bornstedter Feld. Foto: Stefan Gloede

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will mit einem neuen Anreizprogramm den Wohnungsbau ankurbeln. Nach Berichten des Nachrichtenportals „The Pioneer“ und des Spiegel plant sie, die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten ab dem kommenden Jahr und befristet bis Ende des Jahres 2030 erheblich zu erweitern. Dies gehe aus einem dem Spiegel vorliegenden Papier hervor, das das Wachstumschancengesetz von Finanzminister Christian Lindner (FDP) erweitern solle.

Demnach sollen in den ersten vier Jahren jeweils sieben Prozent der Baukosten abgeschrieben werden können. Nach der aktuellen Regelung sind es drei Prozent. Die sogenannte degressive AfA (Absetzung für Abnutzung) soll dann in den anschließenden vier Jahren noch einmal eine Abschreibung von fünf Prozent ermöglichen. In den darauffolgenden 26 Jahren wären es weitere zwei Prozent.

„Angesichts des dramatischen Einbruchs bei den Baugenehmigungen und damit verbunden dem Rückgang der Bauinvestitionen in diesem Jahr brauchen Bau- und Immobilienwirtschaft dringend neue Investitionsanreize“, so Ministerin Geywitz. Die zeitlich befristete degressive Afa sei ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Bauwirtschaft zu stabilisieren und damit der Schaffung von mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutschland.

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW begrüßte den Vorschlag, allerdings sei die Maßnahme nicht auf den Bau von bezahlbaren Wohnungen ausgerichtet. „Für viele Wohnungsunternehmen sind steuerliche Erleichterungen keine Option, da ihnen weiterhin die Liquidität für Investitionen fehlt oder sie die vom Bundesbauministerium in Aussicht gestellten Abschreibungen nicht nutzen können“, sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Der Verband fordert eine spezielle Sonderabschreibung für Unternehmen, die Mietbegrenzungen garantieren und bezahlbaren Wohnraum anbieten.