Bundesbauministerin Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir legen Strategie für den Holzbau vor

Holzbauinitiative ist weiterer Schritt zum klimaneutralen und schnelleren Bauen

Symbolfoto: PublicDomainPictures/Pixabay

Das Bundeskabinett hat den von Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegten Entwurf einer Holzbauinitiative beschlossen. Diese Strategie der Bundesregierung soll den Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz im Bausektor stärken und für mehr Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelleres Bauen sorgen, heißt es in einer Mitteilung des Bundesbauministeriums (BMWSB). Mit acht Handlungsfeldern, von der Vorbildfunktion des Bundes und der Stärkung von Forschung und Innovation über die Fachkräftesicherung und den Wissenstransfer bis zur Sicherung der Rohstoffversorgung, sollen bis 2030 der Einsatz von Holz wesentlich verbessert und die Holzbauquote erhöht werden.

Hemmnisse werden abgebaut und gleiche Wettbewerbschancen für den Einsatz verschiedenster Baumaterialien gewährleistet. Mit den Handlungsfeldern der Holzbauinitiative werden Schwerpunktthemen und Lösungsansätze beschrieben, die von den betreffenden Bundesressorts in eigener Zuständigkeit und vorbehaltlich der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel umgesetzt werden.

Etwa sieben Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus der Errichtung und Modernisierung von Gebäuden. Da Bäume in der Wachstumsphase CO2 binden, wird der Kohlenstoff mit dem im Gebäude verbauten Holz dauerhaft gespeichert. Gleichzeitig eignet sich Holz für das serielle und modulare Bauen. Mit dieser Bauweise werden mittels Vorfertigung kürzere Produktions- und Bauzeiten erzielt, wodurch schneller bezahlbarer Wohnraum entsteht.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: Um mehr bezahlbaren und guten Wohnraum zu schaffen, in dem sich die Menschen wohl fühlen, wollen wir das serielle und modulare Bauen verbessern. Holz eignet sich hier besonders gut. Es ist leicht, vielfältig einsetzbar, langlebig und wiederverwendbar. Die hölzernen Dachstühle, Fachwerkkonstruktionen und Holzhäuser früherer Generationen machen dies vor. Gleichzeitig befindet sich das heimische Holz vor unserer Haustür. Dies zu nutzen spart Transportkosten, erhöht die regionale Wertschöpfung und verbessert den lokalen Wirtschaftskreislauf. 

Darüber hinaus ist das Holz beliebt. Es schafft ein gutes Raumklima, Menschen fühlen sich in Gebäuden aus Holz wohl. Länder wie die Schweiz, Österreich, Schweden oder Finnland machen vor, wie gut sich Holz in modernen Gebäuden verwenden lässt. Mit der Holzbauinitiative zeigen wir die große Vielfalt dieses Rohstoffes auf und wollen den nachhaltigen Einsatz von Holz in unserem Land stärken.

Weltweit, aber auch in Europa und Deutschland seien in den letzten Jahren eindrucksvolle Gebäude aus Holz und in Holzhybridbauweise entstanden. Dennoch bleibe die Holzbauquote in Deutschland hinter dem Stand des Möglichen zurück. Während im Ein- und Zweifamilienhausbau deutschlandweit bereits eine Quote von 26 Prozent erreicht wurde, liege sie gerade beim mehrgeschossigen Wohnungsbau noch unter fünf Prozent. Dieses Potential will die Holzbauinitiative unter anderem erschließen. Von der Holzbauinitiative geht damit gleichzeitig ein starkes Signal für die notwendige Transformation und Dekarbonisierung der Wirtschaft aus.

Zur Umsetzung der Holzbauinitiative sind verschiedene Dialogformate mit den Ländern und Verbänden geplant. Am 10. Oktober 2023 findet hierzu eine erste Auftaktveranstaltung in Berlin unter Beteiligung den beiden Bundesminister Klara Geywitz und Cem Özdemir statt.

Als Kernelement wird dabei ein regelmäßiger Runder Tisch „Holzbau des Bundes“ zum Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit Ländern und kommunalen Spitzenverbänden eingerichtet.

Die ausführliche Holzbauinitiative sowie weitere Informationen finden Sie hier:
www.bmwsb.bund.de/holzbauinitiative

Quelle: BMWSB