Anzahl der Baugenehmigungen weiter eingebrochen

Destatis: Fast 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

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Im Mai 2023 wurde in Deutschland der Bau von 23 500 Wohnungen genehmigt. Die Zahl brach verglichen mit Mai 2022 um 8200 Genehmigungen (25,9 Prozent) ein. „Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen erneut stark gegenüber dem Vorjahresmonat zurück“, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 18. Juli mit.

Im April 2023 war die Zahl neu genehmigter Wohnungen um 31,9 Prozent gegenüber April 2022 und im März 2023 um 29,6 Prozent gegenüber März 2022 gesunken. Von Januar bis Mai 2023 wurden insgesamt 113 400 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 27,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis Mai 2022: 155 300). In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Mai 2023 insgesamt 94 000 Wohnungen genehmigt. Das waren 30,5 Prozent oder 41 200 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (-26,5 Prozent bzw. -22 100) auf 61 200. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser nahm um gut ein Drittel (-35,1 Prozent bzw. -12 200 Wohnungen) auf 22 600 ab. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (-53,5 Prozent bzw. -7 500) auf 6 500.

„Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben“, mutmaßen die Statistiker*innen.

Wirtschaftsforscher*innen erwarten einen noch stärkeren Einbruch: Die Zahl neu fertiggestellter Wohneinheiten in Mehr- und Einfamilienhäusern dürfte bis auf 177 000 sinken, so eine Untersuchung des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), aus der der Spiegel zitiert. Im laufenden Jahr dürften es der Studie zufolge im schlechtesten Fall 223 000 Wohnungen sein, 2022 waren es noch 295 000 gewesen. Damit könnte 2024 fast wieder der historische Tiefststand von 2009 erreicht werden. Das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von jährlich 400 000 neuen Wohnungen würde deutlich verfehlt.