Besser Studieren in Potsdam

In seiner Kolumne der Woche widmet sich Oberbürgermeister Jann Jakobs den Erstsemestern, die in diesen Tagen in der Landeshauptstadt Potsdam ihr Studium beginnen.

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

ich freue mich auf den kommenden Montag, wenn ich die Erstsemester an der Universität Potsdam begrüßen. Eine Woche vorher war Fachhochschule dran. Der Semesterauftakt an den Potsdamer Hochschulen ist für mich immer ein besonders schöner Termin. Hier begrüße ich junge Menschen, die in den kommenden Jahren das Leben in unserer Landeshauptstadt entscheidend mitprägen werden und die wesentlich dazu beitragen, Potsdam vielfältiger, interessanter und auch moderner zu machen.

Etwa 5000 Studienanfänger beginnen in diesen Tagen an den drei staatlichen Hochschulen Potsdams ihr Studium. Insgesamt sind zum Wintersemester etwa 25 000 Studierende an den Hochschulen immatrikuliert. Das ist die Hälfte der Studierenden in Brandenburg. Und sie wissen genau, warum sie in Potsdam studieren wollen. Denn zum einen werden sie Ihr Studium in der besonders lebens- und liebenswerten Stadt der Schlösser und Gärten aufnehmen – wunderbar gelegen am Wasser, gleich neben Berlin. Und zum anderen kommen sie an einen Wissenschaftsstandort, dessen Angebotsdichte und Vielseitigkeit ansonsten nur in Metropolenstandorten anzutreffen ist.

Potsdam kann auf eine mehr als 100-jährige Forschungstradition zurückblicken. Die Landeshauptstadt als Wissenschaftsstandort hat mehr als 40 wissenschaftliche Einrichtungen, die in Potsdam oder in näherer Umgebung beheimatet sind. Mehr als 9000 der fast 170 000 Potsdamer finden hier eine Beschäftigung. Das zieht natürlich Studenten an, die von diesen hervorragenden Rahmenbedingungen profitieren wollen. Wir haben in der Stadt nicht nur große staatliche Hochschulen, sondern sind mit dem Hasso-Plattner-Institut einen echten Vorreiter für das Online-Studium. Kein Wunder also, dass zu den rund 25 000 Studierenden an den Potsdamer Hochschulen noch eine sechsstellige Zahl an Studentinnen und Studenten hinzukommt, die an Onlinekursen teilnehmen.

Die größte Wissenschaftseinrichtung der Stadt mit über 21 000 Studentinnen und Studenten ist natürlich die Universität Potsdam. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 ist hier viel geleistet worden. Sie ist heute nicht nur die größte Hochschule des Landes Brandenburg. Vielmehr tragen auch der konsequente Ausbau zur Forschungsuniversität mit Exzellenz- und Profilbereichen, familienfreundliche Strukturen, die enge Zusammenarbeit mit den ansässigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die weiterführende Vernetzung wie z.B. beim Forschungsnetzwerk pearls und der Gründungsservice sowie der Wissens- und Technologietransfer zum Erfolg der Universität Potsdam bei.

Neben der Universität hat Potsdam die älteste Filmhochschule Deutschlands, die Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ sowie die Fachhochschule Potsdam, die Fachhochschule für Sport und Management und die Fachhochschule Clara Hoffbauer.

In Golm haben wir einen der „klügsten“ Standorte im Land Brandenburg. Neben der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Potsdam sind hier drei Max-Planck-Institute und zwei Fraunhofer-Institute angesiedelt. Über 2000 Menschen arbeiten an diesem Standort, über 7000 Studierende sind hier eingeschrieben. Internationale Spitzenforschung verdichtet sich in Golm mit der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie der forschungsnahen Entwicklung und Produktion zu einem Standort mit besten Zukunftsaussichten. Der Standort mit mehr als 50 Hektar Fläche bietet erschlossene Ansiedlungsflächen und eine hervorragende Infrastruktur. Passende Raumangebote mit Büro- und Laborflächen gibt es im Innovationszentrum GO:IN. Existenzgründer und Unternehmen profitieren von den bestehenden Netzwerken sowie einem breiten Spektrum Dienstleistungs- und Beratungsangeboten. Dieses Jahr konnten wir verkünden, dass bis zum Jahr 2018 ein zweites Technologie- und Gründerzentrum entstehen soll. Mit der Uni Potsdam werden wir eine Gesellschaft gründen, um den den Wissenschaftspark Golm innerhalb der nächsten 10 Jahre zu einem international konkurrenzfähigen Innovationsstandort weiter zu entwickeln.

Zum wirklich guten Studieren gehört das gute Studentenleben. Und hier hat die Landeshauptstadt viel mehr zu bieten als nur die gute und schnelle Bahnverbindung nach Berlin. Denn in der Freizeit kann man aus einer Vielzahl an unterschiedlichsten Angeboten wählen. Potsdam ist nicht nur die Stadt der Parks und Seen mit tausend Möglichkeiten der Freizeitgestaltung vor allem in den Sommermonaten. Natürlich gibt es neben den Studentenclubs auch noch zahlreiche gemütliche Biergärten, Cafés, Bars und eine große Vielzahl an kulturellen Angeboten in unserer toleranten und weltoffenen Stadt.

Und wenn sich das Studium schließlich dem Ende zuneigt, auch dann ist Potsdam der perfekte Ort, seine Karriere zu starten. Die Jobaussichten von Absolventen der Potsdamer Hochschulen sind ausgezeichnet, sie verdienen sehr gut und haben beste Aufstiegschancen. Denn auch die Wirtschaft konnte sich hier sehr gut entwickeln, zumindest wenn man in den Bereichen Dienstleistung, Verwaltung oder Forschung arbeiten will. Hier haben sich auch viele forschungsnahe Unternehmen rund um Potsdam bzw. in der Stadt angesiedelt. Nehmen Sie nur die Biotech-Branche. Hier gilt die Region als einer der führenden deutschen Standorte.

Es gibt also viele gute Gründe, warum sich ein Studium in Potsdam lohnt. Die jungen Menschen aus aller Welt werden zwar erst einmal nur zum Studieren herkommen. Aber viele werden sich hier in der brandenburgischen Landeshauptstadt schnell heimisch fühlen. Und einige werden bleiben und in unserer Stadt eine Familie gründen. Das jedenfalls würde ich mir wünschen.

Ihr Jann Jakobs

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam / OB-Kolumne der Woche (16.10.2016)