Studierende verzweifeln an Wohnungsmarkt

Bei einer Podiumsdiskussion wurden Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt.

Das Studentenwohnheim in der Potsdamer Forststraße. Foto: Studentenwerk Potsdam

Potsdamer Studierende verzweifeln Berichten der MAZ zufolge am Wohnungsmarkt der Stadt: Ein WG-Zimmer sei für viele unbezahlbar, einen Wohnheimplatz zu ergattern eher Glückssache. Das geht aus einer Befragung hervor, die von den Studierendenvertreter*innen Sophia Dahm und Fried Weber initiiert wurde. Mehr als 300 Teilnehmer*innen hätten zum Teil Erschreckendes berichtet: Da seien Ferienwohnungen gemietet, eine achtköpfige WG im Wohnheimzimmer gegründet oder freie Unterkunft gegen Sex angeboten worden.

Am 12. Januar wurden die Ergebnisse bei der Podiumsdiskussion mit dem Titel „SOS: Mietenkrise – Wie weiter mit dem studentischen Wohnen in Potsdam?“ im Campus Golm vorgestellt. Auf dem Podium nahmen Isabelle Vandre, hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Brandenburger Landtag Stadtverordnete und Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam, eingeladen. „Wir haben keinen Überblick, wie es der großen Gruppe der Studierenden geht“, habe Heß laut MAZ eingeräumt. „Wir stellen fest, dass Studierende, gerade internationale, nicht auf die Situation vorbereitet sind, dass nicht automatisch Wohnraum zur Verfügung steht.“ Hier müsse seitens der Hochschule in Zukunft klarer kommuniziert werden.

Isabelle Vandre habe die politische Perspektive erläutert: „Wir haben in Potsdam das Problem, dass der Großteil der Flächen in privater Hand und schon verplant ist.“ Die Landes- und die Stadtverwaltung müssten Unterstützung beim Ankauf der Flächen leisten. Und vor allem die Wohnraumförderrichtlinie für Studierende reformieren: „Diese bedingt einen Wohnberechtigungsschein, den Studierende nicht immer haben“, so Vandre. Gleichzeitig müsste die Bundesregierung kommunale Wohnungsbauunternehmen verpflichten, „dass möglichst viele Wohnungsbestände in die Gemeinnützigkeit übergehen, also darauf verzichten, dass Profit mit diesen Wohnungsbeständen gemacht wird“. Im Gegenzug müssten den Unternehmen steuerliche Vorteile und Zugang zu Fördermitteln angeboten werden: „Das Problem am Wohnungsmarkt ist, dass es ein Markt ist.“

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