Investitionen 2017

Die PNN berichten über Investitionspläne einiger StadtSpuren-MitgliederNachdem zu Beginn des Jahres die ProPotsdam bereits ihre Pläne für 2017 vorgestellt hat, widmen sich die Potsdamer Neueste Nachrichten in einem Artikel den Plänen einiger anderer Mitglieder des Arbeitskreises.

So ist eines der größten Projekte der Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ das sogenannte Waldquartier in der Waldstadt II. Zwischen der Straße Zum Jagenstein und der Saarmunder Straße sollen insgesamt 113 neue Wohnungen entstehen, die sich auf fünf Gebäude verteilen. Hinzu kommen 113 Tiefgaragenplätze. In der vergangenen Woche sei der erste Baukran aufgestellt worden, sagte „Karl Marx“-Vorstand Sebastian Krause den PNN. Im Oktober 2018 sollen die Häuser bezugsfertig sein. Da das Vorhaben frei finanziert wird, müsse eine Kostenmiete erhoben werden, deren Höhe aber noch nicht feststehe.

In unmittelbarer Nachbarschaft startet ebenfalls in diesem Jahr ein Sanierungsprojekt. Der Plattenbau Zum Jagenstein 3, ein Gewerbeobjekt, werde für 3,5 Millionen Euro saniert, so Krause. Neben 50 kleinen Gewerbeeinheiten entstehen außerdem 16 neue Zweiraumwohnungen und ein Wohngemeinschaftsprojekt für Demenzkranke mit acht Zimmern. 10,6 Millionen Euro steckt die Genossenschaft außerdem in die Sanierung ihrer 70 Wohnungen im sogenannten Quartier 8 in Drewitz. Das Karree zwischen Konrad-Wolf-Allee, Hans-Albers- und Erich-Pommer-Straße ist ein Gemeinschaftsprojekt der drei Eigentümer, zu denen auch die PWG 1956 und die Pro Potsdam gehören. Bis zum Herbst will die „Karl Marx“ mit ihrem Anteil durch sein.

Zudem hat die Genossenschaft noch weitere Neubaupläne in der Schublade: Auf einem Grundstück am Kahleberg soll 2018/19 ein Gebäude mit 50 bis 70 Wohnungen entstehen, ebenso viele sind im Zeitraum 2019 bis 2021 auf einem Areal am Tiroler Damm geplant. Kostenpunkt: je zehn Millionen Euro. Mehr als 90 Prozent ihres Bestandes hat die Genossenschaft bereits saniert, in den nächsten drei Jahren soll auch der Rest geschafft werden. Rund 20 Millionen Euro seien dafür noch einmal nötig, sagte Krause.

Wesentlich ruhiger soll es mit etwa sechs Millionen Euro die die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG in diesem Jahr angehen. So sollen im März werden sechs neue Wohnungen im Sperberhorst fertig gestellt werden, dort wurde ein Würfelhochhaus für zwei Millionen Euro um zwei Etagen aufgestockt. Hinzu kommen die Sanierung von 30 Wohnungen im Quartier 8 in Drewitz, die 2,5 Millionen Euro kosten soll, und schließlich die Modernisierung von insgesamt 84 Wohnungen in der Kantstraße in Potsdam-West.

Konkrete Neubaupläne gebe es derzeit nicht, sagte PWG-Vorstand Matthias Pludra den PNN. Mit einer Ausnahme: Bekanntlich will sich die PWG 1956 gemeinsam mit der „Karl Marx“ und der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft pbg um die Errichtung eines Karrees in der Potsdamer Mitte bewerben. Im März soll der sogenannte Block III ausgeschrieben werden. Zuletzt hatte ein Schreiben der Genossenschaften für Kritik gesorgt, wonach sie dort frei finanziert Wohnungen bauen wollen, für die dann Kaltmieten von zwölf Euro erhoben werden müssten – um die wegen der teils geplanten historischen Fassaden besonders hohen Baukosten refinanzieren zu können.

Laut Stadtverordnetenbeschluss sollen allerdings Investoren bevorzugt werden, die besonders viele Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen in dem Quartier schaffen. Dafür wäre der Einsatz von Fördermitteln nötig. „Wir werden uns diesem Wettbewerb stellen“, sagte Pludra, „und ein interessantes Angebot abgeben“.

Über 1525 Wohnungen verfügt die Wohnungsbaugenossenschaft 1903, verteilt auf drei Standorte: die Nauener Vorstadt, Potsdam-West und die Teltower Vorstadt, wo sie mit der Brunnen-Siedlung ihr größtes Paket im Portfolio hat. Letztere bildet auch den Investitionsschwerpunkt in diesem Jahr. Rund fünf Millionen Euro gebe man jährlich für Sanierungsmaßnahmen aus, sagte 1903-Vorstand Johann Grulich auf Anfrage.

2017 sollen in mehreren Häusern in der Straße Am Brunnen Dach, Fassaden und Fenster erneuert werden, zwei Objekte in der Drevesstraße werden saniert und sollen 2017 fertig werden. Neu- und Ausbauprojekte gibt es ebenfalls. Drei bis vier zusätzliche Wohnungen sollen 2018/19 durch den Ausbau eines Trockenbodens in einem Hochhaus in der Waldstraße entstehen, im gleichen Zeitraum ist auf dem dahinter liegenden Grundstück ein Neubau geplant, der sich architektonisch am Aussehen der Siedlungshäuser orientieren soll, die aus den 1920er- und 1930er-Jahren stammen. Fünf Millionen Euro soll das Projekt kosten, es müsse noch vom Aufsichtsrat der Genossenschaft genehmigt werden.

Zum Bestand des Studentenwerkes gehören etwa 2.200 Studentenwohnungen, weitere 300 sollen bis 2018 hinzukommen. So entsteht in Golm ein neues Wohnheim, die alten Wohnhäuser werden seit Herbst abgerissen, um Platz zu schaffen. 16 Millionen Euro kostet der Neubau, sieben Millionen Euro davon sind Landesfördermittel, vier Millionen werden als Kredit aufgenommen, der Rest sind Eigenmittel. Weil dieses Projekt oberste Priorität habe, stünden Sanierungsmaßnahmen in diesem Jahr hintenan, sagte Ronald Ostermann, Bereichsleiter Wohnen beim Studentenwerk. „Maßgeblichen Sanierungsbedarf“ gebe es aber weiterhin – vor allem am Wohnheim in der Breiten Straße 20, dem Haus 3 in Golm und dem Heim in der Kaiser-Friedrich-Straße 142 in Eiche. Der Rest ist bereits saniert.

Pläne für einen weiteren Neubau gibt es auch: Wie berichtet soll das Studentenwerk ebenfalls in der Potsdamer Mitte bauen und im sogenannten Block IV, neben dem Bildungsforum, ein Studentenwohnheim errichten. Der Investitionsbedarf werde derzeit noch ermittelt, so Ostermann.

 

Quelle: Potsdamer Neuesten Nachrichten 06.02.2017: Genossenschaften geben Millionen aus