„Holzbau kann zukunftsfähig sein“

MAZ-Interview mit Bert Nicke und Sandra Jacob von der ProPotsdam

Der Entwurf für die erste Grundschule in Krampnitz mit einem hohen Holzanteil. Visualisierung: AFF Architekten GmbH

Über das Bauen mit Holz, seriellen Wohnungsbau und das Sonderbauprogramm veröffentlichte die MAZ in ihrer Ausgabe vom 31. Juli ein Interview mit ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke und Sandra Jacob, Prokuristin und Bereichsleiterin Neubau. Gesprochen wurde unter anderem über das Memorandum zum Holzbau mit acht Schwerpunkten, dass in der Biosphäre im vergangenen Jahr verabschiedet worden war. Mit Holz gebaut werde in Modulbauweise im Wieselkiez am Schlaatz im Rahmen des Sonderbauprogramms und an der Slatan-Dudow-Straße in Drewitz. Zudem entstehe eine Grundschule mit einem sehr hohen Holzanteil von 30 bis 45 Prozent in Krampnitz, berichtet Jacob.

Die Anwendung der Modulbauweise, habe wieder an Bedeutung gewonnen, wie Geschäftsführer Bert Nicke erklärt: „In den letzten 30 Jahren gab es für diese Art zu bauen keine Anbieter und auch wenig Nachfrage. Heute haben wir einen großen Wohnraumbedarf und nun auch starken finanziellen Druck. Die Baukosten sind so in die Höhe geschnellt, dass alle prüfen, wo man sparen kann. Eine Idee ist es, durch serielle Herstellung Kosten zu sparen.“ Noch sei Bauen mit Holz immer etwas teurer, doch ein Baustein für ökologisches Bauen. „Holzbau steht für uns immer zur Debatte. Wir machen jetzt unsere Erfahrungen. Es geht aber nicht nur um Holzbau, sondern um regenerative Baustoffe insgesamt. Die Frage ist natürlich auch hier wieder der Umfang“, so Nicke. „Wenn alle mit Holz bauen würden, dann würde es auch wieder knapp werden. Holz ist sicherlich nicht die Antwort auf alle Fragen. Aber es kann ein Baustein für nachhaltiges, zukunftsfähiges und wirtschaftlich tragfähiges Bauen sein.“

Sowohl für die ProPotsdam als auch für die Planer, sei das Bauen mit Holz noch in einer Experimentierphase. Ob bei weiteren Projekten des Sonderbauprogrammes, wie in der Newtonstraße Am Stern, der Döberitzer Straße in Fahrland und der Saarmunder Straße in der Waldstadt II mit Holz gebaut werde, sei noch nicht geklärt. Die Planungen würden jetzt beauftragt und die Bauweise sei offen.

Der Beitrag ist gleichlautend auf MAZ online im Bezahlbereich erschienen.