Anpassungen zur Zukunftssicherung

Die WG Karl Marx informiert über eine notwendige Erhöhung der Nutzungsentgelte 2024

Milanhorst, Alte Zauche

Im Oktober erreicht die Mitglieder der Karl Marx Am Schlaatz und in Drewitz Post aus der Geschäftsstelle. In den übrigen Wohngebieten folgt der Brief in den ersten fünf Monaten 2024. Das Schreiben kündigt eine Erhöhung der Nutzungsentgelte an, die im Falle der Wohngebiete Drewitz und Schlaatz zum 1. Januar 2024, bei allen anderen zwei Monate nach Zustellung der Briefe, wirksam wird.

Die WG Karl Marx kündigt darin ein im Durchschnitt um 10 Prozent höheres Nutzungsentgelt an, was für die meisten Mitglieder, abhängig von ihrer jeweiligen Wohnungsgröße, bedeutet, dass ihre „Kaltmieten“ um bis zu 50 Euro im Monat, in einigen Einzelfällen bis zu 100 Euro, steigen. Ausnahmen betreffen nur wenige, erst in jüngerer Zeit modernisierte Objekte wie z.B. im Hans-Grade-Ring 60, dessen Nutzungsentgelte bereits bei Neu- bzw. Wiedereinzug angepasst wurden.

„Auch wenn wir davon ausgehen, dass die meisten Mitglieder 2024 wie in diesem Jahr im Zuge der Nebenkostenabrechnung eine Rückzahlung erwarten können, ist uns bewusst, dass unsere Ankündigung in einer Zeit erfolgt, in der viele mit gestiegenen Belastungen konfrontiert sind“, sagt Vorstandsmitglied Bodo Jablonowski. Die Wohnkosten sichern den eigenen Lebensmittelpunkt ab und sind für die allermeisten Mitglieder der größte monatliche Ausgabenposten.

Dessen Entwicklung auch weiterhin auf Abstand zu der Spirale im allgemeinen Wohnungsmarkt zu halten, sieht die Genossenschaft als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, was vorausschauendes Handeln erfordert. Mit Weitblick sei es der WG Karl Marx in der Vergangenheit gelungen, im Bestand ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis mit Nutzungsentgelten unterhalb des Potsdamer Mietspiegelniveaus zu schaffen. Um das auch in Zukunft zu ermöglichen, benötigt die Genossenschaft einen ausreichenden wirtschaftlichen Handlungsspielraum, den die Nutzungsentgelte der Mitglieder gewährleisten, die die Haupteinnahmequelle der Karl Marx darstellen.

Während der Gesetzgeber u.a. innerhalb von drei Jahren eine Mieterhöhung bis zu 15 Prozent erlaubt, sieht die derzeitige Strategie der WG Karl Marx vor, nur alle sechs Jahre davon Gebrauch zu machen. „Dadurch konnten wir die Belastungen für unsere Mitglieder reduzieren, waren aber immer auch in der Lage, alle wirtschaftlichen Anforderungen zu meistern“, sagt Bodo Jablonowski. Die letzten Anpassungen der Nutzungsentgelte fanden 2018/19 statt, davor waren es sogar neun Jahre, in denen die Genossenschaft aufgrund sehr günstiger Rahmenbedingungen (stabile Bau- und Instandhaltungskosten, niedrige Kreditzinsen) auf Erhöhungen verzichten konnte.

Die nun erforderlichen Anpassungen werden zunächst in den Schlaatz und nach Drewitz verschickt. Beide Standorte der Karl Marx wären regulär schon etwas früher an der Reihe gewesen, worauf die Genossenschaft aber zunächst aufgrund der vielen Belastungen während der Pandemie und zuletzt der stark gestiegenen Energiepreise verzichtete.

Eine nun nach sechs Jahren erneute Anpassung der Nutzungsentgelte ist für die WG Karl Marx angesichts vieler veränderter Rahmenbedingungen und kommender Herausforderungen notwendig. Wie allgemein sieht sich die Genossenschaft nicht nur mit der Inflation, dem Fachkräftemangel, verteuerten Rohstoffen, gestiegenen Kosten für Bau-, Handwerker- oder Finanzdienstleistungen konfrontiert. Zugleich gilt es, den Bestand weiter an sich wandelnde Bedürfnisse und gesetzliche Anforderungen anzupassen. „Unsere Mitglieder werden älter und möchten lange in ihren Wohnungen bleiben. Wir haben zu wenige Angebote für Familien. Unsere Gebäude müssen dem Klimawandel begegnen und energieeffizienter werden. Über zwanzig Jahre nach der ersten Modernisierung stehen absehbar erneut Strangsanierungen und andere aufwendige Modernisierungsschritte bevor“, nennt Bodo Jablonowski einige der Aufgaben, denen sich die WG Karl Marx stellen und investieren muss, um auch künftig ihren Satzungsauftrag zu erfüllen, die richtige Balance zwischen sozialverträglichen Nutzungsentgelten und einer zuverlässigen Bewirtschaftung der Bestände zu finden. In den Erhöhungsschreiben wird auch darauf hingewiesen, welche Hilfen unsere Mitglieder in Anspruch nehmen können und wer die Ansprechpartner sind.

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