Zuzug und Neubauflaute verschärfen Mietmarkt

Das Portal immowelt veröffentlicht eine Studie zu Mietpreisen in Großstädten.

Foto: Pixabay/Andreas Breitling

In 69 von 80 Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohner*innen sind die Mieten im Juli 2023 verglichen mit dem Vorjahresmonat gestiegen. Diese Zahlen gehen aus einem Jahresvergleich der Angebotsmieten von Bestandswohnungen auf immowelt.de hervor. Dafür wurden die Quadratmeterpreise der auf dem Portal angebotenen Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) im Juli 2022 und 2023 miteinander verglichen wurden.

In 10 der 80 untersuchten Großstädte seien die Angebotspreise innerhalb eines Jahres um bis zu 9 Prozent in die Höhe gegangen, stärker als die aktuelle Inflationsrate von 6,4 Prozent. Für Potsdam ermittelte immowelt dagegen einen Rückgang des durchschnittlichen Quadratmeterpreises von 10,51 Euro (Juli 2022) auf 10,38 Euro (Juli 2023). Das entspricht einem Minus von 1,2 Prozent.

Die Chancen auf sinkende Mieten in naher Zukunft seien gering, so die Schlussfolgerung. „Der Rekordzuzug nach Deutschland und die Flaute beim Wohnungsbau sorgen für eine zusätzliche Belastung der bereits angespannten Mietmärkte“, wird Felix Kusch, immowelt-Geschäftsführer, zitiert. „Besonders alarmierend ist der Blick auf die Baufertigstellungen, die jeden Monat aufs Neue einen Tiefstand erreichen. Hierauf sollte die Bundesregierung verstärkt den Fokus legen. Andernfalls wird Wohnen in den Städten für viele Menschen zum Luxus.“

Aktuell rechnen Experten damit, dass in Deutschland rund 700.000 Wohnungen fehlen. Durch die Rekordzuwanderung – allein 2022 gab es rund 1,5 Millionen mehr Zuzüge als Fortzüge – dürfte die Zahl der benötigten Wohnungen weiter steigen. Das Ziel, 400 000 Wohnungen pro Jahr zu bauen, ist in weiter Ferne. Es wird befürchtet, dass im kommenden Jahr weniger als 200 000 Wohnungen entstehen.

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