Einschränkungen in der Wärmeversorgung bei LEG Immobilien

In einem großen Interview zur Gaskrise in PNN und Tagesspiegel kommt Lars von Lackum, Vorstandschef der LEG Immobilien, zu Wort.

Das Wohnungsunternehmen zähle zu den größten Vermietern in Deutschland, erläutern die Zeitungen. Es werde zu Einschränkungen in der Wärmeversorgung kommen, kündigt von Lackum an. Rund zwei Drittel der 166 000 LEG-Wohnungen seien mit modernen Gasheizungen ausgestattet. Das Unternehmen erwarte, dass auf ihre Mieter im nächsten Jahr eine Nachzahlung von ein bis zwei Monatsmieten zusätzlich zukomme. Sein Unternehmen gehe davon aus, dass bis zu 20 Prozent der Mieter die Energiepreise finanziell nicht in den Griff bekommen werden, sage von Lackum. Man werde ähnlich dem Vorgehen in der Coronakrise Ratenzahlungen oder Ähnliches anbieten, aber das funktioniere nur auf Zeit. Ein Kündigungsmoratorium sei eine sinnvolle Maßnahme, die das Problem der Kosten aber nicht löse. Es brauche gezielte Hilfe des Bundes.

In der derzeitigen Kriegssituation müsse der Bevölkerung in Deutschland klargemacht werden, dass jetzt ein Wärmeverzicht angesagt sei, betone von Lackum. „Wir brauchen für den Winter eine gesetzliche Möglichkeit, die Temperaturen stärker als bisher absenken zu dürfen.“ Er selbst werde zusätzlich zum warmen Pullover noch eine Wolldecke bereithalten. Man habe nichts davon, es privat warm zu haben, derweil die Firmen reihenweise ihre Produktion einstellen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssten so schnell wie möglich geschaffen werden, damit alle verfügbaren Techniker zu den nötigen Umstellungen in die Heizungskeller geschickt werden könnten.

Als Folge der Krise werde sich der Mangel an Wohnungen weiter verschärfen, prophezeit der LEG-Chef. Die hohe Inflation steigere Material- und Personalkosten, auf den Baustellen gebe es Material- und Personalmangel. Dazu kämen steigende Zinsen, höhere Anforderungen für den energetischen Wohnraum und die Unklarheit, wie die Förderung für entsprechenden Neubau zukünftig aussehe. „Neubau ist teurer, viel, viel teurer als die aktuelle Bewertung unseres Wohnungsbestands.“ Der Zubau von bezahlbarem Wohnraum werde nicht gelingen, die Mieten und die Mietspiegel weiter steigen, prophezeit von Lackum.

Der Artikel aus dem Tagesspiegel finden Sie hier.

Quellen: Tagesspiegel und PNN vom 27. Juli 2022