Neue Bevölkerungsprognose veröffentlicht

2027 werden in Potsdam 200.000 Menschen leben

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl in der Landeshauptstadt schreitet weiter mit großen Schritten voran. Dazu hat die Landeshauptstadt Potsdam am vergangenen Freitag ihre Bevölkerungsprognose für die kommenden Jahre veröffentlicht.

Ausgehend von einer Bevölkerungszahl von 171.597 im Basisjahr 2016,  wird bis zum Jahr 2035 mit 220.100 Einwohnerinnen und Einwohner in der Landeshauptstadt gerechnet. Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Unsere neue Bevölkerungsprognose trägt den aktuellen Entwicklungen Rechnung. Sie zeigt nach wie vor das Szenario einer wachsenden Stadt, deren Herausforderungen wir uns stellen werden. Deshalb gilt es nun die Zahlen für unsere Arbeit zu übersetzen und in die Fachplanungen für die Themen Wohnen, Verkehr, Kita und Schule zu integrieren.“

Die Bevölkerungsprognose der Landeshauptstadt Potsdam stellt ein wichtiges Instrument für die strategische Steuerung der Stadtentwicklung dar, die durch verschiedene Handlungsfelder getragen wird. Ihre Neuberechnung mit aktuellen Daten wurde aufgrund der immer dynamischeren Bevölkerungsentwicklung und des Zuzugs von Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 erforderlich. Ausgehend von einer Bevölkerungszahl von 171.597 Einwohnern im Basisjahr 2016 zeigt die unter Federführung des Bereiches Statistik und Wahlen neu berechnete Prognose eine deutlich stärkere Bevölkerungsentwicklung als bisher angenommen.

So wird die Landeshauptstadt unter Berücksichtigung der demographischen, wirtschaftlichen, sozialen und städtischen Entwicklungspotenziale in nicht einmal 10 Jahren die Marke von 200.000 Einwohnern überschreiten. Im Jahr 2025 werden 196.700, 2030 rund 208.200 und 2035, dem letzten prognostizierten Jahr, 220.100 Einwohner in der brandenburgischen Landeshauptstadt leben. Gegenüber 2016 bedeutet das ein Plus von rund 48.000 Einwohnern bzw. 28,3 Prozent. Die Ergebnisse der neu berechneten Bevölkerungsprognose fallen somit höher aus (+11 Prozentpunkte) als bei der zuletzt erstellten Berechnung mit den Basisdaten von 2014. Diese hatte für das Jahr 2035 insgesamt rund 198.000 prognostiziert.

Dieses Wachstum hätte einem Plus von absolut rund 34.600 Einwohnern bzw. 21,2 Prozent gegenüber 2014 entsprochen. Die aktuelle Bevölkerungsprognose berücksichtigt höhere Volumina, die die Außenwanderung nach Potsdam betreffen. Die Zuwanderung ist das entscheidende Kriterium für die dynamische Bevölkerungsentwicklung. Ihre enorme Wirkung auf die Einwohnerzahl der Stadt zeigte sich bereits in der jüngeren Vergangenheit Potsdams: Allein zwischen 2010 und 2016 sorgte die Außenwanderung neben einem leicht positiven natürlichen Saldo für ein Bevölkerungswachstum von über 16.000 Personen bzw. +10,5 Prozent.

Bei einer wachsenden Einwohnerzahl steigt zwar auch die Anzahl der Wegzüge an, allerdings wird der Wanderungssaldo stets deutlich positiv ausfallen (zwischen rund 2 400 und 3 800 Personen pro Jahr bis 2035). Insbesondere die Wanderungsbewegungen aus Berlin nach Potsdam werden in den kommenden Jahren noch ansteigen bzw. auf dem konstant hohen Niveau der jüngeren Vergangenheit bleiben. War der Wanderungssaldo mit der benachbarten Bundeshauptstadt Berlin vor einigen Jahren noch relativ ausgeglichen, betrug er 2016 bereits rund +1 000 Personen: Während rund 1 600 Potsdamerinnen und Potsdamer nach Berlin zogen, wählten rund 2 600 Berlinerinnen und Berliner die umgekehrte Richtung für die Wahl ihres Hauptwohnsitzes. Auch für andere Herkunftsgebiete, wie dem Ausland (ohne geflüchtete Personen) oder den alten Bundesländern, sind wachsende Wanderungssalden identifizierbar, die in die aktuellen Prognoseannahmen eingeflossen sind.

Weiterhin werden in der aktuellen Bevölkerungsprognose leicht steigende Geburtenraten und eine leicht höhere Lebenserwartung für die Prognosejahre angenommen. Allerdings können auch die steigenden Geburtenzahlen die Zahl der Sterbefälle mittel- und langfristig nicht ausgleichen. Die positive natürliche Bevölkerungsentwicklung Potsdams, wie in der jüngeren Vergangenheit beobachtet, wird somit stoppen. Die neuen Prognoseergebnisse zeigen zudem, dass es zu einer relativ großen Umverteilung der Bevölkerung innerhalb der Stadt kommen wird, die durch den Neubau von Wohnungen und durch die Alterung der Bevölkerung ausgelöst wird. Der aktuelle Planungsstand mit Neubauten für 34.000 Personen ist ebenfalls in die Prognoseannahmen eingeflossen. Aktuelle Analysen zeigen, dass die Neubauquartiere bei den Personen, die von außen in die Stadt ziehen, sehr beliebt sind. So werden neu errichtete Einfamilienhäuser zu 46 Prozent und Mehrfamilienhäuser zu 58 Prozent durch außerstädtische Zuzüge gefüllt, die andere Hälfte durch die Potsdamer Bevölkerung selbst.

Zurzeit werden alle Annahmen und Ergebnisse der Bevölkerungsprognose vom Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Potsdam aufbereitet. Diese werden im ersten Quartal 2018 in der Reihe Statistischer Informationsdienst veröffentlicht.

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam 13.01.2018