Wie aus 90 Modulen 50 Wohnungen werden

ProPotsdam feiert Holzmodulbau-Richtfest im Schlaatz.

Am Wieselkiez im Stadtteil Schlaatz wird heute schon sichtbar, wie das Bauen und Wohnen von Morgen aussehen kann. Hier entstehen 50 barrierefreie Wohnungen mit Loggien oder Balkonen in zwei gespiegelten, fünfstöckigen Wohngebäuden im Energiestandard KfW 40. Das Vorhaben zeigt auch, dass das Bauen mit Modulen sehr schnell geht: Baubeginn war erst im März dieses Jahres; in zwei Wochen im Oktober und Anfang November wurden die Module geliefert. Nach nur einem Jahr Bauzeit werden die Bewohner*innen in den ersten Holzmodulbau der ProPotsdam im März 2024 einziehen können. Im Vergleich mit einem herkömmlichen Bauvorhaben wurde die Projektzeit um die Hälfte verkürzt. Mit dem Neubau am Wieselkiez wird zugleich ein erstes bauliches Projekt aus dem vor knapp einem Jahr erarbeiteten Masterplan Schlaatz_2030 realisiert.

„Dass die ProPotsdam hier modular mit Holz baut, ist auch Ergebnis der Diskussion um die Holzbau Initiative Potsdam. Auch wenn diese noch etwas warten muss, wollen wir zeigen, Holz ein Baustoff für die Zukunft ist. Das Projekt beweist, dass innovatives Bauen, schnelles Bauen und unser sozialer Auftrag Hand in Hand gehen können. Diese Fragen zusammenzudenken ist behutsame Stadtentwicklung“, erklärt Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam. „Das modulare Bauen, gerade mit Holz, bietet sich dafür eindeutig an. Wir können dadurch zeitnah neue Wohnungen fertigstellen und so einen wichtigen Beitrag zur sozialen Wohnraumversorgung in unserer Stadt erbringen.“

„Wir nehmen die Aufgabe, die mit unseren Bauaktivitäten verbundenen Umwelt- und Klimabelastungen zu reduzieren, sehr ernst. Dafür müssen und wollen wir Neues ausprobieren – wie hier mit unserem ersten Holzmodulwohnungsneubau“, sagt Bert Nicke, Geschäftsführer der ProPotsdam GmbH. „Kaum jemand hat geglaubt, dass wir dieses Projekt in so kurzer Zeit realisieren können.

(c) Josephine Braun

Zwischen der Initiierung des Projekts durch den Oberbürgermeister im Frühjahr 2021 und dem Bezug des Gebäudes werden weniger als zwei Jahre liegen. Dass das möglich war, dafür gilt es allen Beteiligten Danke zu sagen: bei der Landeshauptstadt Potsdam, bei uns im Team der ProPotsdam und bei allen planenden und ausführenden Firmen. Das Projekt zeigt, dass es in Potsdam möglich ist, Wege und Lösungen zu finden, um den bestehenden Wohnraumbedarf zumindest teilweise decken zu halfen. Und das Ergebnis dieser Bemühungen kann sich wirklich sehen lassen!“

Das Bauvorhaben wird als Ergänzungsbau zur behutsamen Weiterentwicklung des Stadtteils Schlaatz beitragen, wie es der Masterplan Schlaatz_2030 vorsieht. Dieser ist das Ergebnis eines breiten Dialogs zwischen Bürger*innen, Akteur*innen vor Ort und dem Bündnis Am Schlaatz. Ziel ist es, dass der Schlaatz ein echter „Lebensort“ wird, an dem die Schlaatzer*innen gerne leben. Ein Stadtteil mit Angeboten zum Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und für Begegnungen. Wer hier zu Hause ist, soll sich künftig noch wohler fühlen.

Die ProPotsdam investiert in das Projekt am Wieselkiez rund 22 Mio. €. 18,94 Mio. € davon sind Bundes- und Landesfördermittel, die für derartige Projekte aufgrund der sich veränderten Rahmenbedingungen wichtiger denn je sind. (awk)