„Sie gehören zu uns“

Die pbg-Vorstände Christof Harms-Spentza und Martin Harsche über die Anbindung der Hausmeister an die Genossenschaft.

Die pbg-Vorstände Christof Harms-Spentza und Martin Harsche. Foto: Konstantin Börner

Umbruch und Aufbruch: Die pbg zählt jetzt sechs festangestellte Hausmeister in ihren Reihen. Damit hat sich die Genossenschaft von der bisherigen Praxis verabschiedet und sich gleichzeitig Möglichkeiten zur Neuorganisation der Tätigkeiten eröffnet. Wir sprachen mit den pbg-Vorstandsmitgliedern Christof Harms-Spentza und Martin Harsche.

Welche Beweggründe führten dazu, ein eigenes Hausmeisterteam zu bilden?

Christof Harms-Spentza: Über viele Jahre hinweg wurden die Hausmeister von einer Dienstleistungsfirma vermittelt, einzig Ralf Joel war fest bei der pbg angestellt. Doch das Modell erwies sich mit der Zeit als nicht mehr praktikabel. Der Dienstleister hatte zunehmend Probleme, Personal und Vertretungen wurden nicht sichergestellt, sodass wir zeitweise in einigen Stadtgebieten ohne Hausmeister dastanden. Immer wieder mussten wir neue Kräfte einarbeiten. Zuletzt stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr. Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder darüber gesprochen, die Hausmeister zurück zur Genossenschaft zu holen. Jetzt haben wir diesen Plan in die Tat umgesetzt.

Wie gingen Sie vor, um Ihre Mannschaft zu finden?

Martin Harsche: Wir starteten ein Bewerbungsverfahren, an dem sich fast 60 Personen beteiligten – darunter auch die bisher schon bei uns beschäftigten Hausmeister.
Christof Harms-Spentza: Wir freuen uns, dass sich bekannte Gesichter wie Frank Kegler, Steve Niklaus und Kevin Kottler durchgesetzt haben. Das garantiert eine Kontinuität.

Bislang stellte der Dienstleister die Ausrüstung. Wie ist die pbg aufgestellt?

Martin Harsche: Wir haben zwei Autos und vier Fahrräder bereitgestellt. Wer seinen Bestand in der Nähe der Geschäftsstelle etwa am Schlaatz oder in der Waldstadt hat, ist künftig mit dem Rad unterwegs. Das ist klimafreundlich und spart Energie.

Bleibt das Tätigkeitsfeld erhalten, wird es Änderungen oder Neuerungen geben?

Christof Harms-Spentza: Die Zuständigkeiten für die Quartiere sind schon neu verteilt. Jetzt nehmen wir die Arbeitsabläufe unter die Lupe. Wir wollen gemeinsam mit den Hausmeistern die Prozessabläufe optimieren und gegebenenfalls neue Tätigkeitsschwerpunkte definieren.
Martin Harsche: Zum Beispiel denken wir darüber nach, Handwerkerleistungen in Eigenregie anzubieten. So könnten wir die Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten, entlasten. Wir beschäftigen sie oft mit so vielen kleinen Aufträgen, dass sie manchmal ihre Termine für größere Sanierungen nicht einhalten können. Unsere neuen Hausmeister könnten vielleicht kleinere Reparaturaufträge übernehmen. So wirken wir dem Fachkräftemangel entgegen.

Die Hausmeisterleistungen finden sich in der jährlichen Nebenkostenabrechnung wieder. Wird es für die Mitglieder teurer?

Christof Harms-Spentza: Die Festanstellung bei der pbg bietet die Möglichkeit, besser zu kalkulieren, wir sind weniger von externen Dienstleistern abhängig. Unser Ziel ist es, für das gleiche Geld mehr Leistung zu bieten.

Drei der bisherigen Hausmeister sind jetzt bei der pbg angestellt. Zeugt das nicht von einer hohen Identifikation mit der Genossenschaft?

Martin Harsche: Es ist gut, dass die Hausmeister nun fest bei unserer Genossenschaft sind. Sie tragen nicht einfach nur eine Dienstjacke der pbg, sie gehören zu uns.

Quelle: pbg Mitgliederzeitung 1-2023