Mieterverein fordert mehr bezahlbaren Wohnraum

Anteil von kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungen soll auf 50 Prozent steigen.

Führung durch die Baustelle im Block III der PWG 1956 am Alten Markt im Oktober 2022. Foto: Constance Kniep

„Mehr bezahlbare Wohnungen“, steht als Forderung über dem aktuellen Beitrag in der Rubrik „Wahlweise“ in den PNN, in der Druckausgabe (16.08.) und in der Online-Ausgabe (15.08.). Holger Catenhusen und Rainer Radloff vom Mieterverein Potsdam formulieren hier ihre Anliegen an die Lokalpolitik. „Es sind vor allem die Genossenschaften und das kommunale Wohnungsunternehmen Pro Potsdam, die bislang eine preisdämpfende Wirkung auf den Potsdamer Wohnungsmarkt haben“, sagen die beiden. „Daher sollte dieser Sektor gestärkt werden. Wir benötigen zudem unbedingt mehr Sozialwohnungen.“ Für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein sei es nach wie vor schwierig, in angemessener Zeit Wohnraum zu finden. „Sozialwohnungen werden vor allem von der Pro Potsdam gebaut. Es wäre wichtig, wenn die Investitionen in diesem Bereich weiter ausgebaut werden könnten.“

Die Politik müsse sich bei der Entwicklung von Bauflächen bewusst sein, dass ihr eine große Verantwortung für die soziale Durchmischung im jeweiligen Kiez zukomme, finden Catenhusen und Radloff. „Grundstücke, die sich in kommunaler Hand befinden, sollten dort entweder verbleiben oder – wie am Alten Markt geschehen – an Interessenten vergeben werden, die sich zur Errichtung von Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung verpflichten oder Mietpreisgarantien abgeben, die am Potsdamer Mietspiegel orientiert sind.“ Potsdam könne sich nicht ungebremst ausdehnen. Umso wichtiger sei es, mit den vorhandenen Bauflächen sehr sorgsam umzugehen und zu schauen, wo man neuen Wohnraum innerhalb des heutigen Gebäudebestandes schaffen könne. „Wo irgend möglich, sollten auch der Rückkauf vormals verkaufter Wohnungsbestände oder der Ankauf anderer Mietwohnungen durch die Pro Potsdam angestrebt werden.“

Die Stadtverordneten sollten nach Ansicht der Mietervertreter in der nächsten Legislaturperiode die Weichen dafür stellen, dass der Anteil kommunaler und genossenschaftlicher Wohnungen am Gesamtbestand von jetzt etwa 36 auf 50 Prozent steige. „Zudem sollte die Pro Potsdam angehalten werden, in ohnehin geplanten Baugebieten sowie im Bestand möglichst viele Sozialwohnungen zu schaffen.“ Es sollte geprüft werden, ob im Potsdamer Baulandmodell eine Verpflichtung zur Schaffung preiswerter Wohnungen verankert werden könne.

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