Machbarkeitsstudie und Pläne der WG „Karl Marx“ zur Max-Volmer-Straße
Für viele Häuser der Karl Marx steht in absehbarer Zeit die zweite Modernisierungswelle an. Die ersten Häuser wurden bereits vor drei Jahrzehnten „generalüberholt“. Wie lässt sich künftig der Bestand der Genossenschaft entwickeln und den heutigen Bedürfnissen anpassen? Mit dieser Frage hat sich die Machbarkeitsstudie für die Modernisierung des großen Gebäudekomplexes Max-Volmer-Straße 11-17 befasst. Der Fünfgeschosser mit sieben Treppenhäusern und 105 Wohnungen wurde vor 30 Jahren erstmals modernisiert. In den kommenden Jahren soll er wieder angefasst werden. Welche Sanierungsmöglichkeiten in Frage kommen, hat die Machbarkeitsstudie untersucht.
Vier verschiedene Varianten wurden betrachtet. Die Minimalvariante S sieht eine Strangsanierung und Erneuerung der Bäder vor. Die Grundrisse der Ein-, Zwei- und Drei-Raumwohnungen bleiben unverändert. Bei Variante M kommen zu den genannten Maßnahmen ein Aufzug je Aufgang, der angebaut wird, hinzu und auf jeder Etage müsste in einer Wohnung der Grundriss verändert werden. Außerdem bekämen alle Wohnungen einen Balkon.
Einen umfassenden Umbau sieht die Variante L vor. In der Laubengangvariante sind umfangreiche Grundrissänderungen geplant, alle Wohnungen würden über einen Aufzug barrierefrei erreichbar sein, die gesamte Haustechnik würde erneuert, ebenso die Fassade. „Um mehr Platz für die Wohnungen zu gewinnen, würde die Anzahl der Treppenhäuser reduziert und Laubengänge zur Erschließung angefügt“, erläutert Andreas Utecht, Bautechniker der Karl Marx. „Das hat den Vorteil, dass sich die Grundrisse flexibel gestalten lassen, größere Bäder mit Tageslicht und komfortable Küchen entstehen und wir zusätzliche Wohnfläche gewinnen. Sowohl kleine Ein-Raum-Wohnungen, als auch große mit fünf oder sechs Zimmern für Familien oder Wohngemeinschaften sind möglich.“
Der große Vorteil: Alle Wohnungen sind barrierefrei erreichbar. Durch die Lösung mit dem Laubengang müssen nur zwei Aufzüge für das gesamte Haus angebaut werden. „Das spart am Ende Wartungs- und Betriebskosten“, weiß Utecht. Doch dafür müsste das Haus durch ein mehrjähriges Umzugsmanagement leergezogen werden.
Die XL-Variante, die den Abriss des Hauses und dann einen Neubau vorsieht, ist für die Karl Marx keine Option. Zwei entscheidende Gründe sprechen dagegen, die höchsten Kosten und die fehlende Nachhaltigkeit.
„Wir werden die Variante L, die viele Verbesserungen ermöglicht, weiter vertiefen. Im nächsten Schritt steht die weitere Kostenplanung an“, so Utecht. Erst dann können die konkreten Vorbereitungen starten, ehe 2027 mit dem Umbau begonnen würde. Noch in diesem Jahr beginnen die persönlichen Gespräche mit den Bewohnern des Hauses, die Chancen aufzuzeigen und die Sorgen aufzunehmen und Lösungsansätze zu schaffen.
Quelle: KM Magazin 2-2023