Den Planeten retten? Ab in die Mensa!

Studentenwerk Potsdam als einer von siebem Planetary-Health-Mensa-Standorten ausgezeichnet

Die Ernährungsorganisation ProVeg hat kürzlich auf der jährlichen Mensatagung in Bochum sieben Studenten- und Studierendenwerke aus ganz Deutschland als zukunftsweisende Planetary-Health-Mensen ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt einzigartige Konzepte für eine gesunde pflanzenbasierte Verpflegung, die den Planeten schützt. Sie soll damit der Gastronomie branchenweit als Inspiration dienen. Träger des Nachhaltigkeitspreises sind die Mensastandorte Erlangen-Nürnberg, Frankfurt (Oder), Göttingen, Kiel, Mannheim, Osnabrück und Potsdam. Sie überzeugten laut der Jury durch ein ebenso abwechslungsreiches wie gesundes, preiswertes und klimafreundliches veganes Angebot.

Das Studentenwerk Potsdam gehört demnach zu den veganfreundlichsten in Deutschland. „Unsere Studierenden hatten schon seit den Gründungszeiten des Studentenwerks Potsdam den Wunsch, sich vegetarisch zu ernähren – damals noch ein relativ kleiner Kreis“, berichtet Michéle Paschke, Leiterin der Abteilung Mensen und Cafeterien des Studentenwerk Potsdams. „Und obwohl der Speiseplan vor 30 Jahren vor allem von Fleisch und deftigem Essen geprägt war, stand täglich auch ein vegetarisches Gericht zur Auswahl. 2010 gab es erstmals veganes Essen, das Gäste sich aus pflanzlichen Komponenten zusammenstellen konnten. Später haben wir auch vollwertige vegane Gerichte angeboten. Auch vegan belegte Brötchen und süße Backwaren kamen ins Sortiment. Die Vorzüge des veganen Essens sind auf dem Campus mittlerweile flächendeckend angekommen. Wir ruhen uns darauf aber keinesfalls aus, denn die Erwartungen an richtig gutes veganes Essen sind stets im Wandel. Wir wollten unseren Speiseplan daher vielfältiger, frischer und mutiger aufstellen. Zuletzt haben wir eine Vielzahl neuer Gerichte aufgenommen, Rezepte überarbeitet und den „Veggie-Wednesday“ eingeführt.“

Das ausführliche Gespräch mit Michéle Paschke, Leiterin der Abteilung Mensen und Cafeterien, Studentenwerk Potsdam, finden Sie hier.

Die Studenten- und Studierendenwerke arbeiten bereits seit 2015 mit ProVeg Food Services zusammen. Während dieser Zeit ist Nachhaltigkeit zu einem zentralen Grundsatz der Verpflegung an Hochschulen geworden. Die Mensen antworten mit ihrem wachsenden veggie-freundlichen Angebot auf die veränderten Ansprüche der ebenso jungen wie aufgeklärten Zielgruppe, die klimafreundliche Speisen aktiv einfordert.

So sorgten Berliner Mensen 2021 bereits als Pioniere bundesweit für Schlagzeilen – mit einem zu 96 Prozent pflanzenbasierten Angebot in allen Mensen und Cafeterien. Das klappt nicht nur in Berlin, sondern funktioniert deutschlandweit: In den sieben ausgezeichneten Standorten sind durchschnittlich 68 Prozent aller verkauften Gerichte vegan. Damit setzen die zukunftsträchtigen Mensen Standards, an denen Studierende auch die Verpflegung künftiger Arbeitgeber messen werden.

Die Auszeichnung stützt sich auf die 2019 von der EAT-Lancet-Kommission entwickelte Planetary Health Diet. Die nachhaltige Ernährung zum Wohle des Planeten setzt vorrangig auf Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Nüsse und Saaten. Im Gegenzug enthält sie nur wenige hochverarbeitete – und nur wenige tierische Produkte. Letztere gelten als Hauptursache dafür, dass unser Ernährungssystem entscheidend zum Ausstoß von Treibhausgasen beiträgt. Allein in Deutschland gehen bis zu 77 Prozent der landwirtschaftlichen Emissionen auf die Tierhaltung zurück.

ProVeg International ist eine Ernährungsorganisation mit der Mission, den weltweiten Tierkonsum bis zum Jahr 2040 um 50 Prozent zu verringern. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

Quelle: ProVeg International