Dem Campus beim Wachsen zusehen

Ein Blog des Studentenwerks Potsdam informiert über den Bau der Wohnanlage Golm 2.

Screenshot: Studentenwerk Potsdam

Bezahlbarer Wohnraum ist für den akademischen Nachwuchs rar gesät. Derzeit kommen nur etwa 10 Prozent der Potsdamer Studierenden in einem Wohnheim des Studentenwerks unter. Die Miete liegt zwischen 175 Euro und 320 Euro inklusive aller Nebenkosten und bewegt sich damit innerhalb der im BAföG vorgesehenen Wohnpauschale. Damit an dem wachsenden Hochschulstandort Potsdam-Golm in Zukunft noch mehr Studierende ein erschwingliches Zuhause finden, soll in den kommenden Jahren eine neue Campus-Wohnanlage entstehen.

Als Standort für Golm 2 ist die Stelle des ehemaligen Wohnheims Haus 3 vorgesehen. Mit voraussichtlich 350 Wohnplätzen wird der Neubau gegenüber der bisherigen Nutzung rund 300 mehr Plätze bieten. In einem Blog informiert das Studentenwerk regelmäßig über den Fortschritt des Projekts und beantwortet häufig gestellte Fragen. Einige von ihnen mitsamt der Antworten dokumentieren wir hier.

 

Wie ist der Zeitplan?

Das Gebäude wurde von den Bewohner*innen zum Wintersemester 2020/21 leergezogen. Alle Mieter*innen haben einen Wohnplatz in einem der anderen Wohnheime des Studentenwerks angeboten bekommen. Zudem kam sämtliches gut erhaltenes Mobiliar anderen Wohnanlagen zugute (z. B. Kaiser-Friedrich-Straße in Potsdam, Schillerallee in Wildau). Die Universität Potsdam zog aus den bislang genutzten Räumlichkeiten im Oktober/November 2020 aus. Mit Beginn des Jahres 2021 soll der Abriss des Altbestandes beginnen. Dieser soll bis Mitte des Jahres 2021 abgeschlossen sein. Ein Termin zur Fertigstellung des Neubaus kann nach bisherigem Planungsstand noch nicht genannt werden.

Wie wird das neue Gebäude aussehen?

Derzeit befinden wir uns noch in der Planungsphase. Ein konkreter Entwurf liegt noch nicht vor.

Warum errichtet das Studentenwerk an dem Standort ein neues Gebäude? Warum kann das bestehende Gebäude nicht saniert werden?

Dem Projekt ging sowohl eine umfangreiche Machbarkeitsstudie als auch eine Variantenuntersuchung voraus. Diese Untersuchung sollte erörtern, inwiefern der Altbestand von Haus 3 weiter genutzt werden und damit das historische Gebäudeensemble des Campus bewahrt werden kann. Dabei stellte sich heraus, dass bei einer Sanierung von Haus 3 inklusive einem Neubau hinter dem Bestandsgebäude insgesamt nur etwa die Hälfte der möglichen Wohnheimplätze hätte entstehen können. Eine weitere Untersuchung folgte und bestätigte den Befund. Es wurde u. a. auch eine Aufstockung des bestehenden Haus 3 geprüft. Das Ergebnis legte nahe, dass sowohl die Baugrund- als auch die statischen Verhältnisse eine effektive Aufstockung um zwei bis drei Geschosse nicht hätten möglich werden lassen. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz.

Werden bei der Umsetzung des Projekts auch Natur- und Klimaschutzaspekte berücksichtigt?

Wie bei allen unserer Bauprojekte berücksichtigen wir von der Planung über die Ausschreibung bis hin zur Umsetzung zahlreiche Natur- und Klimaschutzaspekte. Das Projekt wird in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam geplant und umgesetzt. Bei dem derzeit zu bebauenden Grundstück wird per se nur der nördliche Grundstücksteil bebaut, da sich im südlichen Areal sehr viel schützenswerter Baumbestand befindet. Der alte Baumbestand wird damit überwiegend erhalten. Für gefällte Bäume werden in gewohnter Weise Ausgleichsmaßnahmen initiiert; vorzugsweise werden diese auf dem Campus selbst errichtet.

Außerdem wurde ein Artenschutzgutachter mit einer ornithologischen Bestandsaufnahme beauftragt. Davon ausgehend können die Brutzeiten von Vögeln mit den jeweiligen Bauphasen besser koordiniert werden. Im Altbestand wurden im Rahmen einer Begehung keine unter Naturschutz stehenden Tiere gefunden.

Der Abriss des Gebäudes wird so ressourcenschonend wie möglich geplant. Grundlage für die Planung des Rückbaus sind gesetzliche Vorschriften (z. B. das Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes) und darüberhinausgehend technische Regeln und Leitfäden (z. B. des Landes Brandenburg), die sicherstellen sollen, dass beim Rückbau von Gebäuden die Materialien, insbesondere die mineralischen Abbruchabfälle, hochwertig verwertet und wenn das nicht möglich ist, umweltverträglich beseitigt werden.

Den Blog des Studentenwerks Potsdam zu Golm 2 finden Sie hier.