„Alle ziehen gemeinsam an einem Strang“

Vier Fragen an Krampnitz-Projektleiterin Birgit Peseke-Lusti

Bei der Baumpflanzung im letzten Dezember packte Birgit Peseke-Lusti gemeinsam mit dem Baubeigeordnetem Bernd Rubelt, OB Mike Schubert und ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke mit an. Foto: Sebastian Brandner

Birgit Peseke-Lusti ist derzeit beim Entwicklungsträger Potsdam mit der Baubetreuung von Verkehrswegen im Stadtquartier beschäftigt. Krampnitz.de hat ihr vier Fragen gestellt.

Frau Peseke-Lusti, wie sieht denn ein üblicher Arbeitstag bei Ihnen aus?

Zu meinen derzeitigen Aufgaben zählt gemeinsam mit den Projektpartnern die Koordination von Baumaßnahmen: Das Einholen von Genehmigungen, die Beauftragung und Überwachung von Bauleistungen sowie das Begleiten von wöchentlichen Bauberatungen. Dabei vertrete ich die Rolle des Bauherrn.

Als Projektleiterin kontrolliere ich außerdem die aktuellen Bauprojekte und habe deren Zeitpläne und Ressourcen im Blick. Dazu bin ich regelmäßig vor Ort unterwegs. Ein Projektbaustein, welcher zukünftig zu meinen Aufgaben gehören wird, ist das Wettbewerbsverfahren für den Stadtplatz „Krampnitzer Tor“ im Osten des Quartiers.

Welche Herausforderungen mussten Sie bereits meistern?

Von meinen bisherigen Projekten war ich überwiegend gefestigten Baugrund gewöhnt und habe in Krampnitz schnell gelernt, was es bedeuten kann, wenn bei Regen, Schnee und Eis die Bodenverhältnisse Prozesse entscheidend beeinflussen.

Ganz persönlich war es für mich zu Beginn eine Herausforderung, mich vor Ort zurecht zu finden. Denn ich kannte das Gebiet noch von früher und musste erstmal die Gebäude und Wege mit den zugewucherten Orten von vor einigen Jahren in Verbindung bringen. Wenn ich in Krampnitz unterwegs war, hatte ich in den ersten Wochen immer einen kleinen Plan mit dabei.

Was hat Sie am Projekt Krampnitz beeindruckt, überrascht oder verwundert?

Die vorbereitenden Maßnahmen wie der Abbruch nicht mehr benötigter Bausubstanz einschließlich der teilweisen Nachnutzung des Abbruchmaterials, die Entsiegelung von großen befestigten Flächen, die Sanierung von Altlastenschäden und die Kampfmittelbeseitigung, die in den letzten Jahren erfolgten, sind Maßnahmen mit großem Mehrwert. Diese Arbeiten dienen einerseits der Umwelt, andererseits wurde damit die Chance ergriffen, hier ein Stück Stadt entstehen zu lassen.

Beeindruckt hat mich vor allem aber die Zusammenarbeit der Projektpartner, welche alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um das Projekt zukunftsfähig umzusetzen – von alternativer Energieversorgung, modernem Regenwassermanagement bis hin zu neuen Ansätzen für die Mobilität und einer attraktiven ÖPNV- und Radanbindung.

Die Kolleginnen und Kollegen setzen sich mit viel Herzblut auch in zeitweise schwierigem Fahrwasser dafür ein, die Vision von Krampnitz als urbanem und innovativen Stadtteil voranzubringen.

Welche Bedeutung hat die Entwicklung des neuen Stadtquartiers aus Ihrer Sicht für Potsdam?

Potsdam braucht zwingend Flächen für Wohnungsbau. Der Wohnungsmarkt ist seit Jahren kein einfaches Terrain, gerade auch für Normal- und Geringverdienende. Wenn der Wohnraum gemeinsam mit der benötigten Infrastruktur wie Schulen, Kitas aber auch Einzelhandel wachsen kann, liegt darin eine große Chance. Die Vorreiterrolle, die Krampnitz dadurch einnimmt, dass hier Infrastrukturmaßnahmen und soziale Einrichtungen vorgedacht und frühzeitig realisiert werden, ist nicht immer der Standard. So sollte städtebauliche Entwicklung funktionieren.

Quelle: krampnitz.de