Ideen und Planungen für Wohnen, Gewerbe und Begrünung.
PNN und MAZ berichten über die Zukunftswerkstatt Stern. Zu den zentralen Ideen für die Neugestaltung des Stadtteils, die von etwa 60 Anwohnern diskutiert worden seien, zählten demnach die Begrünung der Galileistraße, mehr Wohnen und Gewerbe am Johannes-Kepler-Platz und eine Neuordnung der Newtonstraße. Zur Versammlung eingeladen hatten die Landeshauptstadt und die Planerteams Astoc, Urban Catalyst und 1komma2, die derzeit am Rahmenplan Stern arbeiten.
Der umfassendste Vorschlag des Rahmenplans dürfte die Umwandlung von großen Parkplatzflächen an der Neuendorfer Straße in Wohnhäuser mit Gewerbe im Erdgeschoss sein. So könnten die 60 Stellplätze zwischen dem Penny-Markt und der Neuendorfer Straße mit einem vier- bis fünfgeschossigem Wohnhaus bebaut werden. Im Erdgeschoss sei Platz für Einzelhandel, Dienstleistungen oder auch kulturelle Einrichtungen. Dafür sollen in einer Tiefgarage bis zu 150 neue Stellplätze entstehen. „In dieser Variante wären 150 bis 200 Wohneinheiten möglich“, so Herrmann.
Insgesamt soll mehr Gewerbe am Johannes-Kepler-Platz angesiedelt werden. Die Planerteams wollen unter anderem einige Einzelhändler, die derzeit an der Großbeerenstraße sitzen, an diesen Standort locken. Die Kaufkraft am Kepler-Platz sei sehr gut, so Stadtplaner Erik Wolfram.
Eine große Transformation könnte die Galileistraße erfahren. Derzeit zerschneide die vierspurige Magistrale mit den Tramgleisen den Stadtteil regelrecht, die Straße sei schwer zu quere, so viele Anwohner*innen bei vergangenen Bürgerforen. Die Planungsteams schlagen daher vor, die Straße nach dem Vorbild der Konrad-Wolf-Allee in Drewitz umzugestalten: Der Autoverkehr könnte ab der Ecke Newtonstraße komplett auf die zwei Spuren auf der Südseite der Galileistraße verlagert werden, die Spuren auf der Nordseite könnten zu einem breiten Fuß- und Radweg mit Grünflächen, Spielplätzen und Freiflächen umgestaltet werden. Diese Idee sei bei vielen Teilnehmenden auf Wohlwollen gestoßen.
Auch die Newtonstraße zwischen Galileistraße und Nuthestraße könnte künftig ganz anders aussehen: Das Planungsbüro Urban Catalyst habe eine Reihe an Varianten vorgeschlagen, zum Beispiel mit mehr Grünflächen, Urban Gardening oder Spiel- und Sportplätzen. Der Platz dafür solle durch die Verlagerung von Autostellplätzen gewonnen werden, die in einer Art kleinem Parkhaus mit maximal drei Geschossen gestapelt werden sollen. Manche Varianten sähen aber auch vor, die vorhandenen Wohnblöcke durch Anbauten oder Aufstockungen zu erweitern.
Beim altersgerechten Wohnen gebe es großen Nachholbedarf, so die MAZ. Im Stern gebe es vorherrschend fünfgeschossige Blöcke ohne Aufzüge. Diese werden von der gealterten Bevölkerung nun schmerzlich vermisst. Anschaulich habe ein Workshop-Teilnehmer die Misere von zwei seiner Nachbarn geschildert, die in ihren Neunzigern seien. „Sie krabbeln fast nur noch die Treppen hoch.“
Ebenfalls mit am Prozess beteiligt sind die Wohnungsunternehmen mit Beständen im Stadtteil. Das sind die ProPotsdam, die WG „Karl Marx“ und die PWG 1956.
Quellen: PNN, MAZ