Am 11. September war Tag der wohnungslosen Menschen. Wie die Landeshauptstadt Potsdam informierte, ist die Zahl der angesetzten Zwangsräumungen seit Inkrafttreten des Wohnungsnotfallhilfekonzepts gesunken.
Seien es 2013 noch 190 Wohnungen geräumt worden, seien es 2022 nur 91 Wohnungen gewesen. Um der Wohnungslosigkeit entgegen zu wirken, arbeite die Stadtverwaltung eng mit den Wohnungsunternehmen und sozialen Trägern zusammen. Der Bereich „Soziale Wohnhilfen“ existiere seit 2012 und bündele das Verwaltungshandeln, teilte der Fachbereichs Wohnen, Arbeit und Integration mit. Gregor Jekel, Fachbereichsleiter erklärte: „Trotz des stark angespannten Potsdamer Wohnungsmarkts haben wir in den vergangenen zehn Jahren bewirken können, dass immer weniger Haushalte durch Zwangsräumungen ihre Wohnung verlieren – in absoluten Zahlen und erst recht in Relation zur wachsenden Bevölkerungszahl. Dafür danke ich den Partnern der Landeshauptstadt Potsdam, die sich hier in der Wohnungsnotfallhilfe engagieren: Wohnraum erhalten – mit vereinten Kräften: dieses Motto ist aktueller denn je.“
Die wichtigste Kennzahl, um die Entwicklung messen zu können, sei die Zahl der angesetzten Zwangsräumungen. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der angesetzten Zwangsräumungen kontinuierlich zurückgegangen.
Am Dienstag veröffentlichten die PNN hingegen einen Beitrag, wonach die Zahl der Wohnungslosen in Brandenburg und Potsdam in diesem Jahr gegenüber 2022 deutlich gestiegen sei.
Bevor es in Potsdam zur Wohnungslosigkeit komme, würde die kommunale ProPotsdam „bis zur letzten Sekunde“ Angebote machen, um die Räumung zu vermeiden, heiße es seitens der Stadt Potsdam. Auch Obdachlosen, die auf der Straße leben, würden Angebote gemacht. Dennoch sei es Ende August nach Beschwerden von Anwohnern zu Räumungen von zwei Lagerstätten in Bornim und am Bassinplatz gekommen, an denen Obdachlose übernachtet hatten. Nach Angaben der AWO gebe es aktuell 3290 Wohnungslose im Land. Im Vorjahr waren es noch 1295, davon 615 in Potsdam.