Rechenzentrum bis 2026 gesichert?

Kuratorium der Garnisonkirchenstiftung eröffnet Weg für Kompromiss.

Das Rechenzentrum könne voraussichtlich bis Anfang 2026 genutzt werden und damit zwei Jahre länger als bisher geplant. Das haben PNN und MAZ erfahren. Allerdings müssten dafür im Kreativhaus einige Räume gesperrt werden. Das sei eines der vielen Ergebnisse einer Sitzung des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche am Montagabend. Das Gremium habe der „letztmaligen“ Verlängerung der Nutzung des sanierungsbedürftigen Baus bis Januar 2026 zugestimmt. Zugleich sei bekannt geworden, dass das als Ersatz für den DDR-Bau geplante Kreativquartier erst später fertig werde. Die Stiftung habe ein Mitspracherecht, weil ihr einst ein Teil des Grundstücks von der Stadt geschenkt worden sei. Zuletzt habe die Nutzungserlaubnis nur noch bis Ende des Jahres gegolten.

Für die verlängerte Duldung habe das Rechenzentrum mit Einschränkungen zu leben. 17 direkt an den Turm der Garnisonkirche grenzende Lagerräume müssten leergeräumt und mit Brandschutztüren versehen werden, habe das Rathaus am Montagabend mitgeteilt. „Hintergrund ist der nur sehr geringe Abstand beider Gebäude, der zu einem bauordnungsrechtlich unzulässigen Zustand führt und daher nur geduldet wird.“ Die Entscheidung sei wegen der Ergebnisse neuer Brandschutzgutachten notwendig geworden. Dabei sei untersucht worden, ob Turm und Rechenzentrum zumindest zeitweise nebeneinander betrieben werden könnten. Für einen langfristigen Betrieb gelte ein Teilabriss des Baus als notwendig. Wie teuer die Brandschutzmaßnahmen für die Stadt Potsdam werden, sei am Dienstag offengeblieben. Die Verlängerung der Nutzung müsse noch von der Bauabsicht genehmigt werden. Eine Entscheidung für einen Abriss oder einen Teilerhalt werde vermutlich nach der Kommunalwahl 2024 fallen.

Die fortgesetzte Duldung werde in den Mitteilungen auch mit weiteren Verzögerungen beim Kreativquartier begründet, das nebenan von Investor Christopher Weiß errichtet werde. Es hätte eigentlich schon im kommenden Winter fertig sein sollen, doch Weiß habe mitgeteilt, „dass auch eine Fertigstellung bis Anfang 2025 nicht möglich sein wird“. Grund seien vor allem weitere Sicherungsarbeiten am denkmalgeschützten Portal des Langen Stalls.