Die „Schwammstadt“ könnte die Versorgung der Zukunft sichern helfen.
Einen großen Überblick zur Situation beim lokalen Trinkwasser gaben die PNN. Seit dem Sommer 2018 habe Potsdam mit Trockenheit zu kämpfen. Der Grundwasserspiegel sei deutlich gesunken. „Die Versorgung mit Trinkwasser wird zu jeder Zeit möglich sein“, erklärte Stefan Schulz, Sprecher der Energie und Wasser (EWP) gegenüber der Zeitung. Die Landeshauptstadt habe eine sogenannte Bedarfsdeckungsbilanz für den Zeitraum bis 2035 erstellt, so Stadtsprecher Markus Klier. Sie zeige, dass bis 2035 mit einer Auslastung der Kapazitäten von rund 80 Prozent im Jahresdurchschnitt und rund 85 Prozent in der Spitze zu rechnen ist. „Eine stabile Trinkwasserversorgung ist also gewährleistet.“
Problematisch seien weniger die trockenen Sommer als die trockenen Winter, heiße es sowohl von der EWP als auch aus dem Landesumweltamt. Denn in der kalten Jahreszeit, vom November bis April, in der Grundwasser eigentlich neu gebildet werde, machten sich ausbleibende Niederschläge in der Wasserbilanz und mittelfristig in den Grundwasserressourcen bemerkbar. Aktuell lägen die Grundwasserstände an den 26 Messstellen in Potsdam deutlich unter den langjährigen Mittelwerten für den Monat Juli, erläutere Thomas Frey vom Landesumweltamt. In Potsdam gelte bereits – wie in jedem Sommer seit 2018 – ein Verbot der Wasserentnahme aus Oberflächengewässern.
Ein wichtiges Konzept für die Wasserversorgung der Zukunft sei die „Schwammstadt“, also Maßnahmen, um Regenwasser besser zu speichern. „Die Nutzung von Regenwasser wird unverzichtbar werden, vor allem in versiegelten Stadtteilen, wo das Regenwasser in Potsdam in der Regel in die Kanalisation fließt“, so EWP-Sprecher Schulz. Regenwasser sollte im Boden versickern können, damit es der Grundwasserspeisung erhalten bleibe. Der Versiegelungsgrad in der Stadt müsse minimiert werden. Für eine langfristige Versorgungssicherheit sei man auch auf die Unterstützung der Bevölkerung beim Wassersparen angewiesen.
