Die Partner des ‚Bündnis für Wohnen in Brandenburg‘ haben bei ihrem gestrigen Treffen in Potsdam weitere Schwerpunkte für die künftige Bündnisarbeit herausgearbeitet.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten sie die Bedeutung von sozialem Zusammenhalt in den Orten und Wohnquartieren und setzten mit der Vereinbarkeit von Klimaschutz und bezahlbarem Wohnen sowie der Digitalisierung neue Aspekte für die Umsetzung ihrer gemeinsamen Ziele auf die Agenda.
Das Bündnis für Wohnen ist seit 2017 die Gesprächs- und Beratungsplattform für die wohnungspolitischen Akteure im Land Brandenburg. Dabei setzen sich alle Partner dafür ein, für gutes Wohnen in Brandenburg zu sorgen. Dazu gehören nachfragegerechte, generationsgerechte, barrierefreie, nachhaltige, energieeffiziente und bezahlbare Wohnungen ebenso wie die Bildung von Eigentum und der Erhalt und Neubegründung von Mietpreis- und Belegungsbindungen.
„Mit unserer Wohnungspolitik wollen wir bezahlbares Wohnen für die Brandenburgerinnen und Brandenburger sichern und die Rahmenbedingungen für funktionsfähige Wohnungsmärkte und ein gutes Investitionsklima beim Wohnungsbau schaffen“, so Bauminister Guido Beermann. „Dafür ist es notwendig, mit den Bündnispartnern und den Akteuren vor Ort Lösungen für anstehende Aufgaben und Problemstellungen zu finden. Gutes Wohnen ist schließlich auch für den Zusammenhalt in der Gesellschaft von großer Bedeutung. Hier rückt der Klimaschutz immer mehr in den Vordergrund. Klimaschutz und bezahlbarer Wohnraum dürfen dabei kein Widerspruch sein. Brandenburg hat sich zur beliebtesten Zuzugsregion innerhalb Deutschlands entwickelt – und das nicht zuletzt aufgrund der Attraktivität unseres Bundeslandes als Wohnstandort. Daher wird sich das Bündnis für Wohnen künftig verstärkt mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung des Mietwohnungsmarktes und des selbstgenutzten Eigentums rund um die verschiedenen Wirtschaftsstandorte auseinandersetzen. Dem tragen wir auch mit der Wohnraumförderung Rechnung. Derzeit aktualisieren wir die Wohnraumförderrichtlinien, damit künftig auch angesichts der stark gestiegenen Baupreise und Grundstückskosten weiterhin ausreichend bezahlbare Wohnungsangebote zur Verfügung stehen. Klar ist aber: Dies kann nur gelingen, wenn die finanzielle Ausstattung der Wohnraumförderung auf hohem Niveau erhalten bleibt. Vor den Bündnispartnern liegen große Herausforderungen, die wir gemeinsam bewältigen wollen, damit wir die Chancen eines wachsenden Landes für alle Menschen nutzen können.“
Maren Kern, Vorstand des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., sieht das Bündnis für Wohnen in Brandenburg als Erfolg: „Es ist vorbildlich. Es zeigt, wie Kooperation organisiert werden kann – auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt. Brandenburg ist ein Land der Herausforderungen, vor allem aber auch ein Land der Chancen. Mehr denn je gilt es angesichts der sehr guten Entwicklung einiger Landesteile, das Wachstum gerecht zu verteilen. Vom Stern zum Netz ist hier ein Stichwort. Das Bündnis ist hierfür der bewährte Rahmen und setzt auch in seiner heute auf den Weg gebrachten Nachjustierung die richtigen Schwerpunkte. Im Sinne der Mieterinnen und Mieter aus unserer Sicht dabei besonders wichtig: dass Wohnen angesichts der aktuellen Preissteigerungen bei Energie und Bauen sicher und bezahlbar bleibt. Hierzu wird die soziale Wohnungswirtschaft als Gründungsmitglied des Bündnisses weiterhin ihren Beitrag leisten.“
Peter Heydenbluth, Präsident der IHK Potsdam, fügt hinzu: „Der Wohnungsmarkt im Land Brandenburg wird immer angespannter. Nicht nur im direkten Berliner Umland, sondern mittlerweile auch weit darüber hinaus, fehlen Wohnungen für Beschäftigte der unterem und mittleren Einkommensgruppen und damit auch für unsere Auszubildenden. Um den Fachkräftebedarf der Brandenburger Wirtschaft auch zukünftig decken zu können, ist flächendeckend ein ausreichendes und vielfältiges Angebot an Wohnungen unverzichtbar. Für die Beschleunigung des Wohnungsbaus auch mit dem Ziel für mehr bezahlbaren Wohnraum engagiert sich die IHK Potsdam im Bündnis für Wohnen.“
Ein zentrales Ergebnis der Bündnisarbeit im letzten Jahr war die Veröffentlichung des ersten Berichtes zur Wohnungsmarktbeobachtung Brandenburg. Dieser verdeutlicht die heterogenen Entwicklungen im Land. Das Bündnis setzt sich dafür ein, Entwicklungsprozesse im Umland und weiterem Metropolenraum adäquat zu begleiten und im Sinne gleichwertiger Lebensverhältnisse aktiv zu gestalten.
Gemeinsam haben sich die Bündnispartner auf Themen verständigt, die künftig im Mittelpunkt der Bündnisarbeit stehen sollen. Dazu zählen:
- Klimaschutz und Klimaresilienz für ein zukunftsfähiges Wohnangebot.
- Vereinbarkeit der zur energetischen und demographischen Anforderungen mit der Bezahlbarkeit des Bauens und Wohnens.
- Klimagerechte Mobilität.
- Wirtschaftsstandort Brandenburg – Mitwachsen der Wohnungsmärkte.
- Demografische Entwicklungen, Digitalisierung und alternative Arbeits- und Wohnformen.
- Bauland als Grundlagen für den Wohnungsbau.
- Gestaltung der wohnungspolitischen Rahmenbedingungen des Landes, z.B. Wohnraumförderung, Landesentwicklungsplanung, Kosten des Wohnens oder steuerliche Rahmenbedingungen.
Das Bündnis geht zurück auf eine Initiative des Bundesbauministeriums. Seit 2017 engagieren sich die Partner des Bündnisses in Brandenburg für bezahlbares Wohnen im ganzen Land. Das Bündnis für Wohnen im Land Brandenburg hat folgende Mitglieder: Der Bauindustrieverband Ost, der BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Landesverband Berlin-Brandenburg e.V., Haus und Grund Brandenburg e.V., die Brandenburgische Architektenkammer, die Fachgemeinschaft Bau, das Städteforum Brandenburg, der Städte- und Gemeindebund Brandenburg und die Industrie- und Handelskammer Potsdam.
Die Erklärung des Bündnisses für Wohnen können Sie hier herunterladen.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung