Billiger Wohnen in Ostdeutschland

Die TAG Immobilien AG stellt Studie vor

Wohnen in Ostdeutschland sei laut einer Studie der TAG Immobilien AG auch ein gutes Vierteljahrhundert nach der deutsch-deutschen Vereinigung weitaus billiger als im Westen der Republik. In 26 von 27 untersuchten Städten (die Ausnahme heißt Berlin) in den fünf neuen Bundesländern liegt die Wohnkostenbelastung unter der 30%-Marke. Dieser Wert gelte gemeinhin als Obergrenze für bezahlbares Wohnen. Das habe eine Auswertung des im Herbst vergangenen Jahres erstmals vorgestellten Wohnungsmarktberichts Ostdeutschland 2017 von TAG Immobilien ergeben.

Wohnen wurde in 18 der untersuchten Städte Ostdeutschlands im Verhältnis zum monatlich verfügbaren Nettoeinkommen pro Haushalt seit dem Jahr 2006 billiger, heißt es in dem von Wüest & Partner Deutschland erstellten Bericht. Am stärksten fiel der Rückgang in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) und Merseburg (Sachsen-Anhalt) aus: Hier sank die Wohnkostenquote um 3,9 Prozentpunkte auf 20,9% bzw. 3,7 Prozentpunkte auf 19,2%. Auf Platz drei landete Chemnitz in Sachsen mit einem Minus von 1,9 Prozentpunkten und einer monatlichen Wohnbelastung von 17,5% des Haushaltsnettoeinkommens. Auch in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt), Cottbus (Brandenburg) und Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) gingen die Werte runter.

In Leipzig (22,9%) und Dresden (23,9%) blieb die Wohnkostenquote nahezu konstant. Zu verdanken sei die erfreuliche Entwicklung dem Wirtschaftswachstum, das mit Zuzug und einer wachsenden Kaufkraft einhergehe. „Zugleich stiegen die Mieten bisher nur im moderaten Maße“, sagt TAG-Vorstand Claudia Hoyer. Mehrheitlich bewegen sich die Mieten zwischen Ostseeküste und Thüringen in einer Spanne von 5 bis 6 Euro/qm.

Eine Ausnahme in Ostdeutschland stellen Berlin und Potsdam mit Wohnkostenquoten in Höhe von 31,6% beziehungsweise 29,2% dar. In beiden Städten betrug der durchschnittliche Anstieg der Wohnkostenquote in den vergangenen zehn Jahren 7,5 Prozentpunkte beziehungsweise 4 Prozentpunkte. In einigen Stadtteilen innerhalb des S-Bahn-Rings geben die Berliner über die Hälfte ihres Nettoeinkommens für die Wohnung aus.

Die Zahlen bestärken Hoyer nach eigenen Angaben in ihrer Strategie „in ostdeutschen Mittelstädten mit hohem Wachstumspotenzial und steigender Kaufkraft zu investieren“. Unter die Lupe nimmt sie die Studentenstädte Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und Freiberg in Sachsen. Hier liegen die Wohnkostenquoten bei 24,6% bzw. 20%. Aber auch Brandenburg an der Havel im Berliner Umland (20%) stehen auf ihrer Einkaufsliste.

Quelle: Immobilienzeitung.de