Berlin verfehlt Wohnungsbauziele

rbb: Auch im nächsten Jahr keine Besserung in Sicht

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20.000 neue Wohnungen pro Jahr hatte sich der schon der vorherige rot-grün-rote Berliner Senat als Ziel gesetzt. Die heutige Regierung aus CDU und SPD hielt daran fest. Doch nach einem Bericht des rbb kommt der Wohnungsbau nicht in Schwung. Bausenator Christian Gaebler sprach von nur etwa 16.000. „Das liegt unter dem Vorjahreswert von 17.310. Gemessen an dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und auch im Bundesvergleich liegen wir damit aber noch ganz gut“, wird der SPD-Politiker vom Sender zitiert. Auch nächstes Jahr werde es schwierig, womöglich gehen die Zahlen weiter zurück. „Danach aber, ab 2025, werden wir eine deutliche Entspannung bekommen. Das sagen mir Projektentwickler und auch die Investitionsbank Berlin.“

Die gestiegenen Kosten seien ein weiterer Hemmschuh, so Gaebler. „Wenn selbst der Vorstand eines großen privaten Wohnungsunternehmens sagt, er baut nicht mehr, weil er nicht zu Preisen von 20 oder 22 Euro den Quadratmeter im Neubau vermieten will, weil er den Anspruch hat, für breitere Schichten der Bevölkerung Wohnungen anzubieten, dann heißt das ja schon was.“

Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, die die Interessen des Baugewerbes vertritt, sehe die Politik in der Pflicht. Die Auftragseingänge im Wohnungsbau seien 2023 auf einem erschreckend niedrigen Niveau. „Die Ursachen dafür sind hohe Materialpreise, gestiegene Kreditzinsen, kaum Förderung des energieeffizienten Bauens, aber auch die zu langen Genehmigungszeiten“, so Geschäftsführerin Katarzyna Urbanczyk-Siwek. Wer wie in Berlin nach wie vor über eine Enteignung von Wohnungseigentümern diskutiere, brauche sich in der jetzigen Situation nicht über die Zurückhaltung bei den Investitionen in neue Wohnungsprojekte zu wundern.