BBU fordert Deckelung der Heizkosten für Mieter*innen

Die explodierenden Energiekosten würden besonders Wohnungswirtschaft und Mieter bedrohen, schreiben die Berliner Tageszeitungen

Chefin des Verbands der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU), Maren Kern, habe auf der Jahrespressekonferenz am Mittwoch über die zurückgehende Bautätigkeit der kommunalen Wohnungsunternehmen und Genossenschaften in Berlin und Brandenburg und erwarteten Heizkostensteigerungen von mehr als 50 Prozent berichtet, melden der Tagesspiegel, die Morgenpost und die Berliner Zeitung. Besonders würden die explodierenden Energiekosten Wohnungswirtschaft und Mieter*innen bedrohen. Für einen Durchschnittshaushalt in einer 60-Quadratmeter-Wohnung bedeute dies zusätzliche Kosten von mindestens 360 Euro in diesem Jahr. Der BBU fordere deshalb eine Deckelung für Heizkosten bei 40 Prozent der Nettokaltmieten.

Derweil seien 20 Prozent weniger Wohnungen als im Vorjahr fertiggestellt worden. Auch die Zahl der Grundsteinlegungen sei 2021 im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent gesunken. 20 Prozent der geplanten Neubauvorhaben würden nicht mehr umgesetzt, 16 Prozent würden sich verzögern. Grund dafür sei laut Kern unterbrochene Lieferketten durch den Krieg in der Ukraine, die große Energierversorgungsunsicherheit, Fachkräftemangel, rasant steigende Baukosten und Zinsen. Bis Herbst würden deshalb wohl in allen Mitgliedsunternehmen Anpassungen der Vorauszahlung nach der erfolgten Betriebskostenabrechnung erwartet, heißt es.

Die Bundesregierung wolle vor allem im Gebäude- und Verkehrsbereich beim Klimaschutz nachbessern, berichtet der Tagesspiegel. Das Gebäudeenergiegesetz solle so geändert werden, dass ab 2024 nur noch Heizungen neu eingebaut werden dürfen, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien arbeiten. Reine Gasheizungen seien dann nicht mehr erlaubt, heißt es.

Zudem solle die staatliche Förderung für effiziente Gebäude neu ausgerichtet werden und das Sanieren in den Mittelpunkt gestellt werden. Als „Schlüsseltechnologie“ bezeichne das Strategiepapier der Ministerien die Wärmepumpe. Diese habe einen „hohen Effizienzgrad“ und könne potenziell Treibhausgas-neutral betrieben werden. Um die nationalen Klimaziele zu erreichen, müssten allein im Gebäudebereich bis 2030 noch 152 Millionen Tonnen CO2 mehr eingespart werden als bisher, heißt es.

Quellen: Tagesspiegel, Berliner Morgenpost und Berliner Zeitung, Ausgaben vom 15. Juli 2022