Weniger Quadratmeter fürs Kaltmietengeld

Zwei-Jahres-Vergleich des Portals immowelt in 70 deutschen Städten

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Wer eine Mietwohnung in der Großstadt sucht, bekommt heute für dasselbe Geld teils deutlich weniger Wohnfläche als noch vor zwei Jahren. Das ist das Ergebnis eines Zwei-Jahres-Vergleichs von immowelt für 70 ausgewählte Städte in Deutschland. Als Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise dienten die auf dem Portal inserierten Angebote.

Bei einem Budget von 1000 Euro für die Kaltmiete ist die leistbare Wohnfläche um bis zu 15 Quadratmeter gesunken, was in etwa der Größe eines Zimmers entspricht. „Zwar ist zu berücksichtigen, dass 1000 Euro inflationsbedingt vor zwei Jahren noch eine höhere Kaufkraft hatten – die Deutschen haben damals noch mehr für ihr Geld bekommen“, schreibt immowelt dazu. „Doch auch die Mietpreisanstiege der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, dass sich Wohnungssuchende heute für dasselbe Budget teils deutlich weniger Wohnraum leisten können als 2021. Neben den steigenden Kaltmieten stellen auch die wachsenden Nebenkosten ein zunehmendes Problem für Mieter dar. Aufgrund der gestiegenen Heizkosten, müssen Wohnungssuchende hier ebenfalls mit einer deutlich höheren Belastung rechnen als vor zwei Jahren.“

Der starke Anstieg der Angebotsmieten führe zu einer sinkenden Mobilität auf dem Wohnungsmarkt, da sich ein Wechsel in eine andere Immobilie finanziell immer seltener lohne, kommentiert immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Selbst ein Umzug in eine kleinere Wohnung ist nicht zwangsläufig mit einer Kostenersparnis verbunden. Insbesondere ältere Menschen bleiben daher in ihren vergleichsweisen preiswerten geräumigen Wohnungen, auch wenn sie den Platz vielleicht eigentlich nicht mehr benötigen.“

Kontrast zwischen Berlin und Potsdam

Unter den Metropolen fällt die Verringerung der leistbaren Wohnfläche in Berlin am deutlichsten aus. Vor zwei Jahren konnte man sich für 1.000 Euro Kaltmiete im Schnitt eine Bestandswohnung mit 97 Quadratmetern leisten. Heute gibt es für dasselbe Budget zehn Quadratmeter weniger. Das entspricht einem Verlust von 10,3 Prozent. „Dafür verantwortlich ist der ungebrochen starke Zuzug in die Hauptstadt, der im vergangenen Jahr durch Geflüchtete aus der Ukraine noch verstärkt wurde“, so das Immobilienportal.

In Potsdam fallen die Einbußen dagegen moderat aus. Im September 2021 gab es für 1.000 Euro Kaltmiete im Durchschnitt 104 Quadratmeter, in diesem September noch 100. Das entspricht einem prozentualen Verlust von 3,8 Prozent.

Die detaillierte Tabelle für die 70 untersuchten Städte finden Sie hier.