Die Landeshauptstadt wird dem Hauptausschuss einen Zwischenbericht vorlegen.
Nach dem Abschluss der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung wird die Landeshauptstadt Potsdam im Hauptausschuss am 15. September erneut einen Zwischenbericht zum Projekt „CampusLHP – Neuplanung und Gestaltung eines Verwaltungscampus für die Landeshauptstadt Potsdam“ vorlegen, so die Ankündigung in einer Pressemitteilung. In der Gesamtbetrachtung von Bürgerfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, und Nutzwertbetrachtung hat sich der weitgehende Erhalt, Modernisierung und Erweiterung des Campus in der Innenstadt in Kombination mit einem Ergänzungsstandort an der Heinrich-Mann-Allee als beste Variante herausgestellt.
„Mit der vorliegenden Variante wird die Konzentration auf den Innenstadtstandort gewährleistet. Zudem rückt die Stadtverwaltung mit einem gut erreichbaren Zweitstandort in der Heinrich-Mann-Allee näher an die Bürgerinnen und Bürger im bevölkerungsreichen Potsdamer Süden“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert. „Das vorliegende Ergebnis schafft als wirtschaftlich tragfähigste Lösung eine Perspektive für Bürgerinnen und Bürger, Mitarbeitende, die Stadtpolitik sowie Händlerinnen und Händler.“
Der Innenstadt-Campus bleibt mit 1.500 Arbeitsplätzen auch künftig der Hauptstandort. Der zweite Standort soll auf dem Alten Tramdepot/Heinrich-Mann-Allee entstehen und Platz für mindestens 500 Arbeitsplätze bieten. Mit dieser Festlegung auf die nun weiterzuverfolgende Standortvariante können wichtige strategische Probleme der Stadt gelöst werden. Durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen auf einen Zweitstandort kann der Flächentausch mit dem Land zur Sicherstellung des Schulstandortes Pappelallee realisiert werden. Gleichzeitig wird auf dem Innenstadt-Campus eine Fläche für andere Formen der Daseinsvorsorge (etwa Schul- oder Kitabau) vorgehalten. Somit wird es gelingen, an beiden Standorten Flächenkonflikte mit anderen Nutzungsarten zu vermeiden und dabei gleichzeitig zentrale Standorte für die Verwaltung zu schaffen.
„Mit dem Abschluss der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung haben wir einen wichtigen Meilenstein im Projekt erreicht und überführen das Projekt nun von der theoretischen Phase in die praktische Umsetzung“, sagt Dieter Jetschmanegg, Dezernent Zentrale Verwaltung und Leiter des Projektes. „Unser Ziel ist die Transformation der Verwaltung hin zu einer attraktiven Arbeitgeberin und bürgernahen Dienstleisterin mitfesten Ankern in der Stadt.“
Die Kosten für diese Variante setzen sich aus etwa 84.500.000 Euro Investitionskosten für die Sanierung von Gebäudebeständen und den ergänzenden Neubauten, sowie aus Mietkosten für den Campus Heinrich-Mann-Allee in Höhe von 71.000.000 Euro für einen Mietzeitraum von 25 Jahren zusammen. Hierfür erarbeitet die Landeshauptstadt Potsdam derzeit ein fundiertes Refinanzierungskonzept, um eine Genehmigung der notwendigen Kreditaufnahmen durch die Kommunalaufsicht zu erhalten.
Auf der Grundlage der Vorzugsvariante beginnt die Landeshauptstadt darüber hinaus mit der Erarbeitung eines Raum- und Funktionsprogramms. Hierbei werden alle notwendigen Nutzungsarten in der Stadtverwaltung zusammengetragen und eine Realisierung an den beiden Standorten überprüft. Um dem Innenstadt-Campus eine angemessene städtebauliche Struktur zu geben, wird Anfang 2022 ein städtebaulicher Wettbewerb starten. Ab 2028 wird der Zweistandort der Landeshauptstadt Potsdam zur Nutzung zur Verfügung stehen. Die Baumaßnahmen auf dem Innenstadt-Campus sollen 2030 abgeschlossen sein.
Die aktuellen Platzkapazitäten auf dem Campus zwischen Friedrich-Ebert-Straße, Hegelallee und Jägerallee werden den Anforderungen an notwendigem Personalaufwuchs in der Stadtverwaltung und zeitgemäßer Gebäude- und Arbeitsplatzgestaltung nicht mehr gerecht. In den vergangenen Jahren wurden auf dem Weg zu einem modernen Dienstleistungsstandort bereits verschiedene bauliche und arbeitsorganisatorische Maßnahmen umgesetzt.
Rund 600 Mitarbeitende sind derzeit auf fünf größere Standorte im gesamten Stadtgebiet verteilt Weitere Übergangsanmietungen erfolgten in der Edisonallee. Ziel des Projekts CampusLHP ist es, einen modernen und funktionalen Dienstleistungsstandort für Potsdamer:innen zu schaffen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden zu verbessern.