Garnisonkirchenkompromiss beschlossen

Die Stadtverordnetenversammlung traf noch weitere wichtige Entscheidungen.

MAZ und PNN berichteten am 26. und 27. Januar ausführlich über die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung in der MBS-Arena, die ohne den aufgrund einer Corona-Erkrankung in häuslicher Quarantäne befindlichen Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) stattfinden musste.

Zur Nedlitzinsel heißt es in dem PNN-Bericht, dass diese dichter bebaut werden könne als bislang vorgesehen. Es sei beschlossen worden, auf der westlichen Seite der Insel „ein Wohnquartier mit kleinen Geschäften und einer Grünanlage zu errichten“. Die MAZ ergänzte, auf der westlichen Seite der Insel seien 290 Wohnungen geplant, „sechs davon sollen zehn Jahre lang Mieten unter zehn Euro pro Quadratmeter bieten.“

Die denkmalgeschützte Halle auf dem RAW-Gelände solle „saniert und um zwei Neubauten ergänzt werden“.

Der neue Verwaltungs-Campus in der Heinrich-Mann-Allee sei „‚als Ort der inneren Verwaltung‘“ vorgesehen, während der „Rathaus-Campus in der Innenstadt ‚als Ort des Service und Dialogs‘ wahrgenommen werden“ solle.

Auch der „seit Wochen umstrittene Kompromiss zur Garnisonkirche“ sei nach einer hitziger Debatte mit knapper Mehrheit beschlossen worden. Dafür hätten Kommunalpolitiker*innen von SPD, Grünen und Teilen der Linken-Fraktion gestimmt. Der Beschluss sehe eine Machbarkeitsstudie für 500 000 Euro vor, die prüfen solle, „wie das Rechenzentrum weitgehend erhalten und daneben um ein ‚Haus der Demokratie‘ mit einem neuen Plenarsaal ergänzt werden könnte“.

Der originalgetreue Wiederaufbau des Kirchenschiffs der Garnisonkirche wäre damit ausgeschlossen und der bislang vorgesehene Abriss des Rechenzentrums „vom Tisch“. Im Anschluss an die Machbarkeitsstudie solle es einen internationalen Architektenwettbewerb für das Gebäudeensemble sowie eine Bürgerbefragung geben. „Ich bin überzeugt, dass ein Miteinander wie zwischen Stiftung Garnisonkirche und Rechenzentrum auch in der Stadtgesellschaft am Forum an der Plantage möglich sein kann“, habe Oberbürgermeister Mike Schubert nach der Abstimmung geäußert. Auch die Stiftung Garnisonkirche habe die gestrige Entscheidung begrüßt.