Wie viel Energie verbrauche ich?

Für die eigene Energiebilanz ist es empfehlenswert, sich die eigene Stromrechnung einmal genauer anzuschauen.

Symbolfoto: Gerd Altmann/Pixabay

Mit Deckel kochen, Ladekabel aus der Steckdose ziehen, Geräte nicht einfach im Standby laufen lassen ­– in den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Energiespartipps, um den eigenen Verbrauch einzuschränken. Auch wenn solche Tipps hilfreich sein können, so ist und bleibt der Stromverbrauch abhängig vom individuellen Verhalten. Wenn man ein Gerät zu Hause hat, das eine hohe Leistung hat, aber nicht sehr oft genutzt wird, ist das nicht so schlimm. Entscheidend ist immer der Gesamtverbrauch eines Haushalts. Diesen kann man recht einfach selbst daheim ermitteln. Jede Kilowattstunde, die man nicht verbraucht, ist die beste. Und das nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit.

Den eigenen Verbrauch unter die Lupe nehmen

Empfehlenswert ist, dass jeder Haushalt sich intensiver mit seiner Stromrechnung auseinandersetzt, um das eigene Nutzerverhalten besser einzuschätzen. Wer Probleme hat, seine Rechnung richtig zu lesen, kann sich auch beraten lassen, etwa bei der Verbraucherzentrale. Auch besteht die Möglichkeit, dass sich ein Energieberater die Wohnung einmal vor Ort anschaut, um den Verbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen. Viel einfacher ist es jedoch, wenn die Nutzer bei sich zu Hause den Zähler ablesen und dies eine Woche lang immer zur selben Uhrzeit. Der so ermittelte Gesamtwert wird danach durch die sieben Tage geteilt.

Richtschnur sind rund drei kWh pro Tag und pro Person. Ein Ein-Personen-Haushalt verbraucht im Jahr durchschnittlich rund 1200 kWh im Jahr. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt sind etwa 1800 bis 2400 kWh normal. Die drei kWh sind daher ein gutes Mittel, um zu überprüfen, wie viel man individuell als Haushalt im Vergleich verbraucht.

Nicht nur auf Energieeffizienz schauen

Wenn man auf die Suche gehen möchte, was im Haushalt eventuell für einen erhöhten Verbrauch sorgt, kann man während der Ablesewoche einfach jeden Tag gezielt bestimmte Geräte an- oder auslassen. Den höchsten Stromverbrauch haben Geräte, die mit Strom Wärme produzieren. Etwa der Wäschetrockner, die Spülmaschine, der Herd oder Ofen, Heizlüfter und ähnliches. Jedoch müssen die Haushalte auch ihr eigenes Nutzerverhalten anschauen. Wenn beispielsweise der Fernseher, mit einer durchschnittlichen Leistung von 125 Watt, den ganzen Tag läuft, kommen ebenso sehr viele kWh im Jahr zusammen.

Generell ist es gut, auf energieeffiziente Geräte zu achten, erkennbar an der Energieverbrauchskennzeichnung von A bis G. Allerdings ist es ratsam, bei der Anschaffung eines neuen Geräts auch auf den durchschnittlichen Jahresverbrauch zu schauen. Denn bei der Energieeffizienz werden nur Geräte des gleichen Typs verglichen, also etwa ein großer Kühlschrank mit anderen großen Kühlschränken. So kann zwar ein großes Exemplar auf den ersten Blick eine gute Energieeffizienz aufweisen, im direkten Vergleich aber deutlich mehr verbrauchen als ein kleineres Gerät. Hier müssen sich die Nutzer selbst fragen, was sie wirklich brauchen und auf was sie eventuell verzichten wollen. Welcher Energieverbrauch ist das Ziel und was kann man sich ganz realistisch finanziell leisten?

Unabhängig und kostenlos beraten lassen können sich Mieter unter anderem bei der Verbraucherzentrale. Dies ist auch telefonisch unter der kostenfreien Nummer 0800 809 802 400 möglich, immer montags bis Donnerstag von 8 bis 18 und freitags von 8 bis 16 Uhr.