Wohnungstausch – Chance mit Hürden

Die PNN berichten über Beispiele bei ProPotsdam und pbg

Foto: Pixabay/Sabine van Erp

„Warum klappt der Wohnungstausch so selten?“. Das fragten die PNN am 9. und 10. Februar. Einer Umfrage im Auftrag der Deutschland-Sektion des World Wide Fund For Natures (WWF) vom August 2024 zufolge seien deutschlandweit knapp 65 Prozent der Befragten einem Wohnungstausch gegenüber aufgeschlossen. Laut PNN fänden sich jedoch selten zwei passende Parteien. In Potsdam würde die Wohnberatungsstelle in der Wilhelmgalerie Interessierte beraten, „insbesondere vulnerable Zielgruppen, die sich verkleinern möchten“. Die Stelle erfasse konkrete Bedarfe, teilte das Rathaus mit.

Außerdem ermutige die ProPotsdam seit 2011 mit dem Programm „Wohnflächenbonus“ Mieter:innen, große Wohnungen gegen kleinere einzutauschen. Das kommunale Wohnungsunternehmen unterstütze beim Wechsel im Bestand bei den Umzugskosten. Wer sich verkleinere, könne Miete und Nebenkosten sparen und Familien mit Kindern den Einzug in größere Wohnungen ermöglichen, wird Reiko Käske von der ProPotsdam zitiert.

Die Koordinierungsstelle Wohnungstausch habe in drei Jahren zwölf Tausche vermittelt. 53 aktive Tauschvorgänge hätten sich Ende 2023 in Bearbeitung befunden und nicht abgeschlossen werden können. Deutschlandweit habe es etwa 4.000 Tauscherfolge gegeben. Die ProPotsdam habe über den „Wohnflächenbonus“ zwischen 2011 und Januar 2025 insgesamt 257 Wohnungswechsel vermittelt, aktuell seien es jährlich 22 Wohnungswechsel. „Große Wohnungsbestände wie die der ProPotsdam bieten mehr Möglichkeiten, passende Angebote zu finden“, so Käske. „Um über Bestandsgrenzen hinaus mehr Wechselmöglichkeiten zu schaffen, wäre jedoch eine Zusammenarbeit zwischen mehreren Wohnungsanbietern erforderlich.“ Das würde einen großen Koordinationsaufwand bedeuten.

Mit sieben Wohnungsunternehmen habe die ProPotsdam ein Positionspapier zur Wohnflächensuffizienz erarbeitet. Zudem plädiere Käske für eine unterstützende Betreuung beim Wohnungswechsel, vor allem bei Älteren. Dessen Finanzierung sei eine gesellschaftliche Aufgabe.

In einem weiteren Artikel schreiben die PNN über ein gelungenes Beispiel im Bestand der pbg. Die Seniorin Annerose Gentsch habe ihre 73-Quadratmeter-Wohnung gegen 54 Quadratmeter getauscht. In ihre einstige Wohnung seien ihre Nachbarn, eine dreiköpfige Familie, gezogen. Tauschinteressenten könnten sich bei der Verwaltung der Genossenschaft melden, so der kaufmännische Vorstand Christof Harms-Spentza. „Wir wollen vor allem die Älteren erreichen.“