Wohnheimplätze des Studentenwerks für das beginnende Wintersemester alle vermietet

Warteliste auf Rekordniveau und keine Vergabe von Restplätzen.

Das Studentenwohnheim in der Potsdamer Forststraße. Foto: Studentenwerk Potsdam

Die 3.176 Wohnheimplätze im Bestand des Studentenwerks Potsdam sind im Vorfeld des Wintersemesters bereits alle vergeben bzw. befinden sich aktuell in der Vermietung. Einen „Tag der freien Vergabe“, bei dem in den vergangenen Jahren eine zwei bis dreistellige Zahl an Restplätzen vergeben werden konnte, wird es in diesem Jahr nicht geben. Die Warteliste erreichte einen neuen Höchststand. Insgesamt 3.740 Online-Bewerbungen (Stand 13.09.2023) sind demnach eingegangen – abermals ein Plus von 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 1.000 Studierende sind nach wie vor als suchend in der Datenbank registriert.

„Es ist jedes Jahr auf’s Neue ein Trauerspiel. Junge angehende Studierende, die sich darauf freuen, ein eigenes Leben fernab des Elternhauses aufzubauen, verzweifeln an der Suche nach einer bezahlbaren Bleibe. Viele von ihnen wissen, dass es schwer sein würde und werden dann doch von der Realität eingeholt. Da der freie Wohnungsmarkt für viele keine zu finanzierende Alternative darstellt, fällt die Entscheidung für oder gegen den Wunschhochschulort nicht selten mit der erfolgreichen Suche nach einer Wohnung“, fasst Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerks, die aktuelle Situation zusammen. „Was mir dazu noch Bauchschmerzen bereitet, ist die stark wachsende Nachfrage nach Wohnraum von Studierenden privater Hochschulen. Was viele von ihnen vor Studienbeginn nicht wissen: Da sie keine Studentenwerksbeiträge einzahlen, können sie auch die Leistungen nicht nutzen, wie eben einen Wohnheimplatz und sind ausschließlich auf andere, oftmals sehr teure, Angebote angewiesen. Das sind existenzielle Nöte, die damit einhergehen und nicht selten sehen wir keine andere Möglichkeit als den Kontakt zur Wohnungslosenhilfe zu vermitteln“, beklagt Heiß.

Um den Studierenden auf der Suche nach einer Bleibe zumindest übergangsweise Hilfe anbieten zu können, stellt das Studentenwerk am Standort Potsdam zum Semesterbeginn einige gemeinschaftliche Übernachtungsplätze zur Verfügung. Dafür werden u.a. Gemeinschaftsräume in den Wohnheimen umfunktioniert. Auch bereits im Wohnheim lebende Studierende zeigen sich solidarisch und nehmen vorübergehend wohnungssuchende Kommiliton*innen bei sich auf (bedarf einer formlosen Meldung bei der Wohnheimverwaltung).

Derzeit kann das Studentenwerk Potsdam 10 % der Studierenden im Zuständigkeitsbereich mit einem Platz im Wohnheim versorgen. Neubauten sind geplant auf dem Campus in Potsdam-Golm (420 Plätze, Fertigstellung voraussichtlich im Wintersemester 2025/26) und in der Potsdamer Mitte (80 Plätze, Fertigstellung voraussichtlich im Wintersemester 2027/28).

Die Miete liegt bei durchschnittlich 285 € und bleibt im Wintersemester 2023/24 stabil, auch dank des Brandenburg-Paketes, welches die Energiemehrkosten für die Wohnheime und Mensen auffängt.

Hintergrund – Sozialauftrag des Studentenwerks Potsdam:

Das Studentenwerk Potsdam betreut in seinem Zuständigkeitsbereich mehr als 36.000 Studierende in Brandenburg an der Havel, Wildau und Potsdam. Als Anstalt des öffentlichen Rechts agiert es als hochschulunabhängige, gemeinnützige Organisation und ist für die wirtschaftliche und soziale Förderung der Studierenden zuständig. Im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags betreibt das Studentenwerk Potsdam insgesamt 14 Mensen und Cafeterien sowie 18 Studierendenwohnanlagen. Studierende können sich zudem mit ihren Fragen an die Sozialberatung, die psychosoziale Beratungsstelle sowie an eine eigene Jobvermittlung wenden. Auch für die Vereinbarkeit von Studium und Kindererziehung bietet das Studentenwerk verschiedene Unterstützungsleistungen an. Kulturelle studentische Projektideen werden finanziell gefördert. Das Studentenwerk Potsdam setzt mit seinem Amt für Ausbildungsförderung im Auftrag von Bund und Land zusätzlich das BAföG um.

Quelle: Studentenwerk Potsdam