Die MAZ berichtet über Bauprojekte des Studentenwerks Potsdam.
Wer in Potsdam nicht nur studieren, sondern auch wohnen wolle, müsse Geld oder Glück haben. Bezahlbarer Wohnraum sei knapp, der Immobilienmarkt erbarmungslos. Doch es gebe Hoffnung, vermittelte ein großer Report der MAZ am 21. Mai.
Eine Umfrage des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) habe ergeben, dass 25 Prozent der Befragten mindestens sechs Monate nach ihrer jetzigen Wohnung suchen mussten. Weitere 46 Prozent hielten bereits sechs Monate oder länger Ausschau, hätten aber noch immer keine Wohnung gefunden. Studierendenvertreter Fred Weber berichtete, er habe von Studierenden gehört, die an Wohnungsbesichtigungen mit bis zu 1000 konkurrierenden Interessenten auf der Warteliste teilgenommen hätten.
Als Anstalt des öffentlichen Rechts könne man das Problem nicht allein lösen, sage Josephine Kujau, Sprecherin des Studentenwerks Potsdam. „Aktuell liegen wir in unserem Zuständigkeitsbereich (Potsdam, Brandenburg an der Havel, Wildau) bei 10 Prozent.“ Bezahlbarer Wohnraum für Studierende müsse staatlich gefördert werden. Das passiere noch nicht in solch einem Umfang, dass man der Nachfrage „auch nur annähernd gerecht werden“ könne, so Kujau.
Doch gebe es Hoffnung. „Aktuell bauen beziehungsweise planen wir drei Projekte in Potsdam“, melde Josephine Kujau. „Nämlich am Campus Golm, wo insgesamt 423 Wohnheimplätze entstehen sollen. Mit einer Fertigstellung rechnen wir im Laufe des Wintersemesters 2025/26.“ In der Potsdamer Mitte entstehe bis Herbst 2027 ein Wohnheim mit 80 Plätzen. Darüber hinaus sei ein Projekt in Kooperation mit der ProPotsdam in Planung. „Im Quartier ‚Rote Kaserne West‘ im Bornstedter Feld kann das Studierendenwerk zukünftig als Generalmieter 197 Plätze für Studierende verwalten.“ Diese Erfolge seien nur durch staatliche Förderung möglich.
Für die Grundsteinlegung für das Studierendenwohnheim in Golm habe das Land 38,8 Millionen Euro bereitgestellt, für die Potsdamer Mitte seien es rund 8 Millionen Euro. „Nach Fertigstellung der 720 neuen Wohnplätze steigt die Wohnheimquote in Potsdam voraussichtlich auf 12,3 Prozent“, so eine Ministeriumssprecherin. Das Land prüfe darüber hinaus auch weitere Optionen.