Vollautomatischer Schatten

Die PWG 1956 schreitet auf dem Klimapfad weiter fort.

Bei Sonneneinfall fahren lichtdämpfende Rollladen der Beschattungsanlage automatisch herunter. Foto: Studio Blickfang

Auf in eine umweltfreundliche Zukunft: Die PWG 1956 schreitet auf ihrem Klimapfad weiter fort und hat mit einer umfangreichen Maßnahme die energetische Bilanz der eigenen Zentrale verbessert. Eine neue, außen angebrachte und vollautomatische Verschattungsanlage sorgte in diesem Sommer an sonst schweißtreibenden Tagen für ein angenehmes Raumklima. Davon profitierte neben der 1956 auch ihr langjähriger Mieter, das Brandenburgische Bildungswerk für Medizin und Soziales (BBW).

Seit 1998 teilt sich die Genossenschaft eine Adresse mit dem Träger, der über die Landesgrenzen hinaus renommiert für seine Aus-, Weiter- und Fortbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen etwa von Notfallsanitätern ist. Der Klimawandel mit seinen stetig trockener werdenden Sommern forderte im gesamten Haus seinen Tribut. Schnell heizten sich die Wände an heißen Tagen auf. Ein konzentriertes Arbeiten oder Lernen fiel da schwer. Der BBW kühlte die Schulungsräume durch Klimaanlagen aufwändig herunter. Darüber verfügte die 1956 nicht.

Die Verschattungsanlage senkt nun überall wirkungsvoll die Temperaturen in den Innenräumen und dazu noch die Energiekosten. Angetrieben wird sie mit Solarkraft. So mussten im Inneren keine neuen Stromleitungen verlegt werden. „Das automatische System reagiert mit an der Fassade angebrachten Sensoren auf die Sonneneinstrahlung“, erläutert Roman Poosch, Leiter Technik bei der 1956. Rollladen aus Textil mit lichtdämpfender Wirkung fahren sich dann automatisch herunter. „Wenn die Mitarbeiter morgens ins Büro kommen, ist die Sonnenseite schon verschattet, sodass sich der Raum erst gar nicht aufheizt.“

Die große Herausforderung bei der Einrichtung des Systems war die schwere Zugänglichkeit des Gebäudes, schildert Robert Zippel, Technischer Vertrieb bei der Köhler Rolladen & Sonnenschutz GmbH. „Die Montage des Sonnenschutzes musste zum Teil in großer Höhe erfolgen“, ein Gerüst habe man aufgrund der stark befahrenen Zeppelinstraße und eines direkt am Gebäude verlaufenen Gehwegs nur schwer aufstellen können.

Doch als die Grundvoraussetzungen erst mal geschaffen waren, ging alles sehr schnell, beobachtete Roman Poosch. „Im Vorfeld war schon alles durchkonfektioniert und ausgemessen worden. Die Anbringung der Jalousien dauerte im Schnitt pro Büro etwa fünf Minuten.“ Auch die Optik überzeugte: „Wir haben uns einen leichten Grünton ausgesucht. Das sieht richtig schick aus im Zusammenwirken mit der Farbe unseres Putzes und des Zinkdaches.“

Die PWG 1956 war für die Planung und Durchführung der Arbeit zuständig, zur Finanzierung nutzten Genossenschaft und BBW verschiedene Fördertöpfe. Die 1956 konnte auf Gelder der Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückgreifen, der Bildungsträger erhielt Unterstützung aus Lottomitteln vom Brandenburger Gesundheitsministerium. So schaute am 27. August Staatssekretär Dr. Thomas Götz bei der BBW vorbei, um sich von der gelungenen Maßnahme zu überzeugen.

Bei der Steuerung hakte es zuletzt noch an der einen oder anderen Stelle, berichtet Poosch. „Die Sensoren der Anlagen werden über Funk gesteuert, und Funksignale sind störanfällig. Daran arbeiten wir mit dem Hersteller.“ Doch unterm Strich hat sich die Verschattungsanlage im ersten Praxistest gut bewährt, findet BBW-Geschäftsführer Christoph Ritscher. „Wir sind davon überzeugt, dass sich diese Investition aufgrund der klimatischen Veränderungen nicht nur positiv auf den Lehrbetrieb, sondern ebenso vorteilhaft auf die energetische Gesamtbilanz auswirken wird.“

Quelle: Information der Genossenschaft