Die Gartenstadt Drewitz ist mittlerweile ein Vorzeigeprojekt, in dem die überdimensionierte Konrad-Wolf-Allee in einen Park mit Naherholungsfunktion umgewandelt wurde. Die beiden Stadthälften nördlich und südlich der Konrad-Wolf-Allee werden heute durch das grüne Kreuz miteinander verbunden. Mit der Umgestaltung einher geht die Aufwertung und Sanierung der Wohnbebauung und die Erstellung eines Verkehrskonzepts für die Gartenstadt, welches nun untersucht wurde.
Die Ergebnisse, die in einer Informationsveranstaltung für interessierte Bewohnerinnen und Bewohner vorgestellt wurden, lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Des Wohngebiet Drewitz ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Es gibt eine gute ÖPNV-Anbindung, den Potsdamer Hauptbahnhof erreicht man in 18 Minuten, den Regionalbahnhof Rehbrücke in 12 Minuten. Die Bus- und Straßenbahnhaltestellen entsprechen den derzeitigen Qualitätsansprüchen: Sie verfügen über einen Witterungsschutz mit Sitzplätzen, einen barrierefreien Zugang zur Haltestelle und den Fahrzeugen (Bordhöhe), Querungsanlagen und dynamische Fahrgastinformationen an den Straßenbahnhaltestellen und der Bushaltestelle Hans-Albers-Straße. Ergänzend hängen Abfahrtspläne, Tages- und Nachtliniennetzen und Hinweise zum ViP-Taxi-Ruf-Service aus. Die Fahrgastzahlen im Gebiet sind gestiegen.
Die Verkehrsflächen und Knotenpunkte in der Konrad-Wolf-Allee wurden umgebaut und damit 2,5 ha Fahrbahn entsiegelt. Damit einher geht die Reduzierung der Stellplatzzahl entlang des Grünen Kreuzes. Eine Tempo-30-Zone ist flächendeckend in der Gartenstadt eingerichtet, die Straßen und Wege im Bereich des grünen Kreuzes barrierefrei ausgebaut. Der Parkplatz vom Havel-Nuthe-Center ist um eine zweite Zufahrt direkt zur Konrad-Wolf-Allee ergänzt worden. Schleichverkehre werden durch punktuelle Sperrungen in der Sternstraße und Conrad-Veidt-Straße unterbunden.
Der Durchgangsverkehr durch das Quartier an der Hauptverkehrsstraße ist um 72 Prozent zurückgegangen und insgesamt wurde die Verkehrsbelastung durch den motorisierten Individualverkehr im gesamten Untersuchungsgebiet halbiert. Das zeigt, dass durch den Rückbau und die Umwidmung von überdimensionierten Verkehrsflächen die Aufenthaltsqualität gesteigert und Wohnen attraktiver gestaltet werden kann – ohne die Erreichbarkeit und Mobilität einzuschränken. Dadurch konnte unter anderem auch die klimatische Situation in der Umgebung verbessert werden, in dem Lärm- sowie Schadstoffemissionen im Stadtteil vermindert wurden.
Die Situation für Fußgänger und Radfahrer im Quartier hat sich seit 2010 bis heute verbessert, insbesondere im Bereich der Konrad-Wolf-Allee und des Grünen Kreuzes. Verbesserungsmöglichkeiten werden noch in der Aufwertung bestehender und Schaffung neuer und sicherer Fahrradabstellmöglichkeiten gesehen.
Der KfZ-Bestand in Drewitz ist rückläufig und für 1.798 PkW stehen heute insgesamt 2.033 Stellplätze zur Verfügung, die mieterunabhängig in der Bewirtschaftung der ProPotsdam liegen. Eine Schaffung von zusätzlichen öffentlichen Stellplätzen in Drewitz wird als Ergebnis der Untersuchung nicht empfohlen, da ein hohes Stellplatzangebot in der Gartenstadt vorhanden ist. Punktuelle Anpassung der Parkraumbewirtschaftung sind möglich uns sollen geprüft und diskutiert werden. Langfristig sollte es eher der Anspruch einer Gartenstadt sein, mehr Raum für andere Nutzungen und Funktionen des öffentlichen Raumes (Aufenthaltsqualität, mehr Platz für Fuß- und Radverkehr) zur Verfügung zu stellen.