StadtSpuren weist auf möglichen Kostenanstieg für Wohnungsbau und Wohnen hin

Der Arbeitskreis Stadtspuren weist aus Anlass der bevorstehenden Stadtverordnetenversammlung auf mögliche Beschlussfassungen hin, die zu einem weiteren Anstieg der Kosten für den Wohnungsbau und für das Wohnen führen könnten.

So soll mit dem Antrag „Sozial gerechte Bodennutzung“ am Mittwoch erreicht werden, dass sich Wohnungsbauinvestoren in Potsdam künftig an den Investitionen in die Infrastruktur beteiligen. Im Antrag heißt es u.a., dass die Verwaltung eine Richtlinie erarbeiten soll, wie künftige Vorhabensträger verbindlich an den Kosten der städtebaulichen Planung, den Infrastrukturkosten und den Kosten für die Errichtung sozialer Einrichtungen zu beteiligen sind.

„Angesichts des angespannten Stadthaushaltes haben wir Verständnis für die Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für den Ausbau der Infrastruktur. Der Antrag führt jedoch deutlich in die falsche Richtung, da er den Wohnungsbau weiter verteuert. Letztendlich muss dies dann der Mieter bezahlen.“, erklärt Matthias Pludra von der Stadtspuren-Kerngruppe. Vielmehr müsse man alles unterlassen, was die Kosten für den Wohnungsbau und das Wohnen in die Höhe treibt. Angesichts des anhaltenden Wohnungsmangels dürfe man keine zusätzlichen Hemmnisse für den Wohnungsbau schaffen.

Eine weitere Gefahr sieht die soziale Wohnungswirtschaft in der Rechtsunsicherheit, die ein solcher Beschluss mit sich bringen würde. Pludra: „So lange nicht klar ist, welcher Art die sogenannten Nachfolgekosten sind, wie hoch sie sind, wann sie anfallen und über welche Frist man für solche Kosten aufkommen muss, kann niemand seriös einen Wohnungsbau kalkulieren. Wer soll angesichts dieser Unsicherheiten in den Wohnungsbau investieren?“

Die Mitgliedsunternehmen des Arbeitskreises Stadtspuren haben wiederholt vor einer weiteren Verteuerung des Wohnens in Potsdam gewarnt. Angesichts der Mahnung des Arbeitskreises befasst sich nun ein Expertengremium mit der Zukunft des Potsdamer Wohnungsmarkts. Man sollte die Ergebnisses dieses Prozesses abwarten und nicht voreilig Tatsachen schaffen, so Pludra weiter. Für die Finanzierung der Investitionen des wachsenden Potsdam sollten andere Lösungen gefunden werden. Eine Erhöhung der Kosten für den Wohnungsbau konterkariert alle Ziele dieses gerade erst gestarteten Prozesses.