Seit 2011 97 Millionen Euro investiert

Jahresauftakt in der Gartenstadt Drewitz: Rück- und Ausblick der Akteure im Quartier

pbg-Vorstand Christof Harms-Spentza berichtete über Modernisierungsvorhaben der Wohnungsbaugenossenschaft in der Gartenstadt Drewitz. Fotos: Anja Rütenik

Inzwischen ist er eine kleine Tradition: Der Drewitzer Jahresauftakt. Heute fand die inzwischen sechste Auflage im Großen Saal des Begegnungszentrums oskar. statt. Dazu eingeladen hatte die AG Öffentlichkeitsarbeit, unter deren Dach unter anderem das oskar., das Stadtkontor, die Stadtverwaltung und die Bürgervertretung zusammenarbeitet. Unterstützung in kulinarischer Form gab es vom iCafé im Park, das das Kuchenbuffet beisteuerte.

Akteure aus verschiedensten Einrichtungen, aus der Verwaltung und aus der Wohnungswirtschaft gaben erneut einen Überblick über das, was im Quartier bisher erreicht wurde – und was für das noch junge Jahr geplant ist.

Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt lobte in seinem Grußwort das „stabile, tatkräftige Netzwerk“ im Quartier. Dieser Erfolg sei der harten Arbeit aller Akteure zu verdanken. Dass die Bemühungen Früchte tragen, sei auch an der Bürgerumfrage zu sehen, bei der Drewitz zwar immer noch einen der hinteren Plätze belegte, jedoch in den vergangenen Jahren ein immer besseres Ergebnis erzielte.

Vertreter des Arbeitskreises StadtSpuren, zu dem die städtische ProPotsdam und die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaften gehören, berichteten über den Stand der Sanierung. Inzwischen seien rund 40 Prozent des Wohnungsbestandes der sozialen Wohnungswirtschaft im Stadtteil saniert, hieß es. Rund 97 Millionen Euro seien in den vergangenen zehn Jahren in die sozialverträgliche Sanierung investiert worden. Insgesamt seien bislang 854 Wohnungen modernisiert worden.

Die starke Bindung an das Quartier belegte die Mieterberatung Drewitz mit ihren Zahlen: Rund 92 Prozent der Drewitzer kamen nach der Sanierung ihrer Wohnungen zurück nach Drewitz oder blieben im Stadtteil.

Und dass Klimaschutz am effektivsten und sozialverträglichsten durch Erneuerbare Energien funktioniert, legte Carsten Hagenau vom Arbeitskreis StadtSpuren dar: Die grüne Fernwärme habe ich als 55-mal wirksamer als die energetische Sanierung erwiesen. Schon jetzt seien in Drewitz fast die Hälfte der bis 2050 geplanten CO2-Einsparungen erreicht, fügte Hagenau hinzu.

Einen Anteil daran haben auch die Umgestaltung des Konrad-Wolf-Parks und die Parkraumbewirtschaftung. Durch weniger Such- und Durchgangsverkehr seien seither zusammengerechnet die Jahresleistung mehrerer Autos eingespart worden. Gregor Heilmann, Leiter der Stabsstelle Energie, Umwelt und Stadtteilentwicklung der ProPotsdam, warb für das Parkraumkonzept: Es gebe weniger Autos in Drewitz, als Parkplätze zur Verfügung stünden.

Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt hielt das Grußwort.

Pbg-Vorstand Christof Harms-Spentza berichtete über die in Kürze startenden Modernisierungsarbeiten im Bestand der Wohnungsbaugenossenschaft in Drewitz. So soll an einem Gebäude in der Erich-Pommer-Straße 8 bis 12 ein Aufzug entstehen. Zudem wolle man die Bewohner an Entscheidungen und Prozessen teilhaben lassen.

Nicht fehlen durften natürlich das Begegnungszentrum oskar. und die Wendeschleife. Mitarbeiter der beiden Einrichtungen versprachen ein buntes Programm für 2020. Die Wendeschleife etwa freut sich über steigende Besucherzahlen: 2019 waren es rund 3.500.

Ingo Krowczynski von der Drewitzer Bürgervertretung schließlich stellte die Schwerpunkte des Gremiums für 2020 vor: So wolle man sich weiter für die Begrünung der Innenhöfe und den Erhalt von Bäumen einsetzen, für das Sperrmüll-Problem im Quartier sensibilisieren und das Wir-Gefühl in der Gartentadt stärken.