Krampnitz soll Modell für klimaangepasstes Bauen werden.
Kampf gegen Hitze: Krampnitz wird zum Modellfall für klimaangepasstes Bauen. Darüber berichtete die MAZ ausführlich am 2. September online und einen Tag später in ihrer Dienstagsausgabe. Wie zu lesen ist, sei Krampnitz Klima-auffällig. Die Messungen für die Stadtklimakarte hätten eine starke „thermische Belastung am Tage“ ergeben. Grund dafür sollen die Hinterlassenschaften der zuletzt bis 1994 von den Russen genutzten einstigen Wehrmachtskaserne gewesen sein. „Wir hatten hier viele stark versiegelte Panzerbewegungsflächen“, wird David Oberthür, der Projektkoordinator für Krampnitz, zitiert. Mittlerweile sei der Beton abgetragen, der Baugrund weitgehend freigelegt.
Anders als bei anderen Potsdamer Neubauquartieren mit einer übermäßigen Hitzebelastung in den Sommermonaten sollen für Krampnitz die Empfehlungen des Gutachtens zur Stadtklimakarte bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Entsprechende Auflagen seien in jedem der aktuell schon rechtskräftigen sechs Bebauungspläne verankert, so Katharina Kunert, im Fachbereich Stadtplanung Bereichsleiterin für den Stadtraum Nord. Wichtige Koordinaten seien das Verhältnis von freien und bebauten Flächen, der Grünanteil, Frischluftschneisen, die Wasserdurchlässigkeit und die Fähigkeit des Quartiers, Wasser zu speichern. Zu den Plänen für das 140 Hektar große Viertel gehörten auch drei große Parkanlagen.
Ein weiterer Bestandteil der klimaangepassten Planung soll laut Projektkoordinator Oberthür das Mobilitätskonzept mit Bus- und Tram-Anbindung sein. Private PKW sollen im Stadtbild des neuen Viertels der Ausnahmefall sein. Die lediglich für jeden zweiten Haushalt geplanten Auto-Stellplätze sollen in insgesamt neun über das Viertel verteilte Tiefgaragen und Parkhäusern mit bis zu 20 Metern Höhe untergebracht werden. Außerdem seien in Krampnitz Dachbegrünungen für 70 Prozent beim Wohnungsneubau und für 50 Prozent beim Gewerbeneubau vorgesehen. Einen Teil der begrünten Dachfläche werde man zusätzlich mit Photovoltaik-Anlagen überspannen.