Kunsthaus verfolgt mit Vermieterin PWG 1956 ein Neubauprojekt
Über den bevorstehenden 15. Geburtstag des Kunsthauses sans titre schrieb ausführlich die MAZ am 17. August. Der Künstler Mikos Meininger entdeckte demnach 2009 in Innenstadtlage ein Baugrundstück mit pittoresker Ruine. Das ehemalige Fernwärme-Verteilerhaus, Baujahr 1958/1960, war bereits für den Abriss vorbereitet. Die PWG 1956 plante, hier Wohnhäuser zu errichten. Der Genossenschaft habe Meiniger einen Mietvertrag für eine vierjährige Zwischennutzung „abtrotzen“ können, so die Zeitung.
Gemeinsam mit Künstlerkollegen Chris Hinze habe er das Haus nicht nur flott gemacht, sondern auch als öffentlichen Ort etablieren können. „Mit ihrer Begeisterung gewannen sie sowohl den Vermieter als auch Mitstreiter, die nach sieben Jahren einen Trägerverein gründeten“, schreibt die MAZ. Potsdams Kulturausschuss hat das kulturelle Leben in der Französischen Straße 18 inzwischen unter Bestandsschutz gestellt. Galerist Werner Ruhnke, Nachfolger von Chris Hinze, akquirierte die erste öffentliche Förderung. „Wir sind eine Oase in Toplage, aber nicht so geleckt. Hier findet man kompakt auf 800 Quadratmetern eine Galerie, Probenräume, Ateliers, Veranstaltungsräume, eine Bühne und einen Musikkeller“, sagt Mikos Meininger. Man freue sich über Leute, die etwas auf die Beine stellen und sich in die Arbeit des Vereins einbringen wollen.
Inzwischen seien sich PWG 1956 und das sans titre über ein Neubauvorhaben einig. Auf dem Baugrundstück sollen mehr als 50 neue Wohnungen hochgezogen werden. Der hintere Teil des Kunsthauses bleibe stehen. Dafür bekomme das Kunsthaus zur Straße hin eine verglaste Erdgeschoss-Front zur Miete überlassen. Der Baubeginn stehe noch nicht fest.
Zum 15-Jährigen am 1. September ist für 17 Uhr ein Konzert von Gorgi Gogow, langjähriger „Teufelsgeiger“ von City (“Am Fenster“), mit seinem Bandprojekt „Der Wilde Garten“ auf einer kleinen Open-Air-Bühne im Hof angekündigt. Der Eintritt ist frei.