ProPotsdam-Neubau am Alten Tramdepot auf Eis

Fehlende Zusagen für Landesmittel gefährden Baustart an der Heinrich-Mann-Allee

Die geplante Entwicklung des Neubaugebiets in der Heinrich-Mann-Allee auf einem Blick. Grafik: ProPotsdam/Ulrike Maus

Eines der wichtigsten Neubauvorhaben der ProPotsdam stehe auf der Kippe. Das berichtete die MAZ am 26. November in der Online- und am 27. November in der Druckausgabe. Auf dem Areal des Alten Tramdepots an der Heinrich-Mann-Allee und am bisherigen Standort der Container-Grundschule „Am Telegrafenberg“ sollten eigentlich ab dem nächsten Jahr 548 Wohnungen für Mieter mit geringerem Einkommen entstehen; zudem Gewerberäume und Flächen für soziale Infrastruktur. Doch jetzt müsse das Projekt möglicherweise für längere Zeit auf Eis gelegt werden, heiße es laut MAZ aus dem Unternehmen.

Grund sei, dass die ProPotsdam bislang noch keine Aussichten auf Fördermittel vom Land Brandenburg für den Bau habe. Ohne diese Zuschüsse würden die Mietkosten explodieren, schreibt die MAZ. „Die Schaffung der dringend benötigten Wohnungen ist nur mit ausreichender Wohnungsbauförderung möglich“, so ProPotsdam-Chef Bert Nicke auf Anfrage. Alles hänge daher an der künftigen Landesregierung. Das Neubauprojekt auf dem Alten Tramdepot würde insgesamt 118 Millionen Euro kosten. „Für den Wohnungsbau benötigen wir eine Förderung von rund 80 Prozent, um in den fertiggestellten Wohnungen sozialgerechte Mieten anbieten zu können“, so Nicke. Bei dem Bau von zwei Gebäuden mit 186 Wohnungen würde das eine Investition von rund 46 Millionen Euro bedeuten.

Damit die Miete bei 8,61 Euro pro Quadratmeter liegen könne, werden Förderungen in Höhe von rund 37 Millionen Euro benötigt. „Die Landesförderung senkt die notwendige Nettokaltmiete durch Zuschüsse und vor allem zinsgünstige Darlehen. Fehlen diese Förderungen und müssen die 46 Millionen Euro Baukosten frei finanziert werden, führt dies zu einer Miethöhe von 23 Euro pro Quadratmeter“, so Nicke. Man gehe davon aus, dass das Land weiterhin Fördergelder bewilligt, davon geht man bei dem kommunalen Unternehmen fest aus. Nur wann das Geld fließe, sei unklar. Geplanter Baustart für die neuen Häuser an der Heinrich-Mann-Allee wäre eigentlich im nächsten Jahr gewesen. Jetzt verschiebt es sich möglicherweise um zwei Jahre.

„Wir haben Angst, dass wir mit etlichen Projekten in der Warteschleife landen“, so Bert Nicke. Auch das geplante Neubaukarree auf dem Areal des ehemaligen Staudenhof-Wohnblocks in der Potsdamer Mitte oder die geplanten Sozialwohnungen im benachbarten Block IV an der Friedrich-Ebert-Straße hängen demnach an den Finanzspritzen des Landes. Man hoffe auf ein deutliches Signal aus der künftigen Landesregierung.