Stadtbild Deutschland erklärt Plögerschen Gasthof zum Gebäude des Jahres 2024

Erneut Anerkennung für die Bautätigkeit der PWG 1956 in der Potsdamer Mitte: Von den Mitgliedern von Stadtbild Deutschland e. V. wurde der wieder auferstandene Plögersche Gasthof in der Anna-Zielenziger-Straße 7 zum „Gebäude des Jahres 2024“ gewählt. Zu diesem Anlass findet am 28. Februar die feierliche Übergabe und Anbringung einer Gravurtafel statt. Vorab hat die Jury die ausführliche Begründung vorgelegt, die wir an dieser Stelle dokumentieren:
„Der 1754 von Christian Ludwig Hildebrandt errichtete originale Plögersche Gasthof war eine Neuschöpfung des von Palladio 1566 errichteten Palazzo Valmarana in Vincenca. Gegen Ende des 2. Weltkriegs ging er durch den Luftangriff auf Potsdam und nachfolgende Kämpfe um die Stadt verloren. Es konnten zum Glück ein paar Spolien gerettet werden, die bei der rekonstruierten Fassade verwendet wurden, allen voran die Attikafiguren, die nach ihrer ‚Zwischenlagerung‘ im Schlosspark Sanssouci nun wieder am originalen Standort stehen dürfen. Der Rest der Fassade wurde weitgehend original rekonstruiert, wie etwa die Puttenreliefs oder wegen mangelnder Überlieferung neu geschaffen, wie der Legionssoldat.
Die enorme Sorgfalt, die bei diesen Fassaden in die Detailarbeit gesteckt wurde, strahlt eine hohe Wertigkeit aus, die bei Neubauten sonst ihresgleichen sucht. Der Verein möchte mit dem Titel ‚Gebäude des Jahres 2024‘ daher sowohl das Engagement des Bauherren, der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, als auch die Arbeit des Planers Jörg Springer/Springer-Architekten ehren.“
Würdiger Abschluss für neues Quartier
„Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG plant, das Gebäude als ein lebendiges Stadthaus zu etablieren. Im Erdgeschoss sowie im 1. Obergeschoss entstehen Räume für Gastronomie. Zudem werden in dem Gebäude ein Veranstaltungsraum und in den oberen Etagen Büroräume eingerichtet. Unterm Dach entstehen vier große familiengerechte Maisonette-Wohnungen.
„Durch die rekonstruierte Fassade bekommt das neu entstandene Quartier nicht nur einen würdigen Abschluss, die Stadt Potsdam gewinnt hier auch einen weiteren Teil ihrer Identität zurück.
Der Verein Stadtbild Deutschland verbindet mit der Preisverleihung auch die Hoffnung, dass die Gestaltung des angrenzenden Steubenplatzes in nächster Zeit angegangen und das Ensemble harmonisch ergänzen wird.“
Der Verein Stadtbild Deutschland mit Sitz in Berlin setzt sich bundesweit und ehrenamtlich für Denkmalschutz, Rekonstruktion städtebaulich wichtiger Bauwerke sowie allgemein für klassisch-traditionelles Bauen und die Pflege regionaltypischer Stadtbilder ein. Dem Verein gehören sowohl Architekten, Stadtplaner sowie engagierte Bürger an.
Die über 700 Mitglieder des Vereins wählen jedes Jahr ein fertiggestelltes Gebäude, welches in herausragender Weise die Ideen des klassisch-traditionellen Bauens repräsentiert, zum „Gebäude des Jahres“. Für 2023 belegte das Klingnersche Haus der PWG 1956 den zweiten Platz.