Platz für Geflüchtete gesucht

Bauprojekte der ProPotsdam an Patrizier- und Kossätenweg in Arbeit

So sollen die zwei Gebäude der ProPotsdam am Patrizierweg aussehen. Visualisierung: B&O Bau und Gebäudetechnik GmbH & Co. KG / Holzer Kobler Architekten Berlin GmbH

Bei der Unterbringung von Flüchtlingen steuere Potsdam auf eine eklatante Platznot zu. Das berichten die PNN. In diesem Jahr sollen rund 610 Flüchtlinge vom Land zugewiesen werden, doch die Stadt hat nur Platz für 220 Personen. „Im Moment haben wir keine Lösung dafür, wie wir dieses Soll erfüllen sollen“, wird Gregor Jekel als Fachbereichsleiter Soziales im Rathaus, zitiert. Zum Ende des Jahres will die ProPotsdam 35 neue große Wohnungen am Patrizierweg fertigstellen, Baubeginn für ein Projekt soll voraussichtlich Mitte des Jahres sein.

Ein Grund für die Kapazitätsengpässe sei unter anderem der Wegfall des geplanten Flüchtlingsdorfs am Nedlitzer Holz aus Kostengründen. Dazu fallen nach seiner Aussage im September aufgrund einer geplanten Sanierung rund 100 Plätze in Wohnungen der ProPotsdam in der Zeppelinstraße weg. Ende des Jahres laufe der Vertrag für die 125 Menschen fassende Gemeinschaftsunterkunft Kopfweiden in der Teltower Vorstadt aus. Aktuell leer gezogen würde das Haus 2 mit bis zu 60 Plätzen auf dem Gelände der Stadtverwaltung. Zudem habe die Arbeiterwohlfahrt (AWO) zum Winter das Nutzungsende für ihre Gemeinschaftsunterkunft am Lerchensteig mit 120 Plätzen angekündigt. Als Ersatz soll die Unterkunft an der Marquardter Chaussee um 180 Plätze vergrößert werden.

Neben dem Neubau am Parizierweg sollen voraussichtlich 160 bis 180 Plätze am Kossätenweg entstehen. Sandra Jacob, Neubau-Leiterin bei der ProPotsdam, habe bei der Ortsbeiratssitzung erklärt, dem Unternehmen sei „über den Kapitalmarkt“ endlich eine Finanzierung gelungen. Die geplanten 63 Wohnungen in fünf dreigeschossigen Gebäuden mit rund 3500 Quadratmeter Wohnfläche sollen in Modulbauweise errichtet werden. Nach Aufstellung eines Bebauungsplans könnten die Häuser auch für normale Wohnzwecke genutzt werden, so Gregor Jekel. Die Stadt miete die Gebäude bei der ProPotsdam an, so werde die Refinanzierung gesichert.

Auch im geplanten Stadtteil Krampnitz sei eine Grundstücksvergabe mit der Option eines Wohnungsverbunds für Geflüchtete in Vorbereitung. Dies gehöre aber eher zu den langfristigeren Projekten.