OB: Biosphäre könnte Wärmehalle werden

Mike Schubert im MAZ-Interview über die Folgen der Gaskrise.

Er gehe davon aus, dass im Winter genug Gas vorhanden sein werde, es aber deutlich teurer eingekauft werden müsse, so Schubert. Sorgen machten ihm die sozialen Auswirkungen auf die Menschen und die Folgen für den städtischen Haushalt. „Wir können den Bürgern keine finanzielle Unterstützung zahlen.“ Aufgabe der Kommune werde es sein, Unterstützungsleistungen des Bundes schnell auszuzahlen, etwa beim Wohngeld.

Schubert sage, er gehe derzeit nicht davon aus, dass ganze Stadtteile von der Fernwärme abgeschnitten werden könnten, so wie von EWP-Chef Eckard Veil befürchtet. Man stelle sich aber auf verschiedene Szenarien ein. „Am Ende sind es Entscheidungen der Bundesnetzagentur, deren Weisung unsere Stadtwerke umsetzen müssen. Da haben weder die Stadtverordneten noch ich mitzureden.“

Die Stadt bereite mit dem Kommunalen Immobilien Service Notfallunterkünfte vor. Im Ernstfall stünden „temporäre Überbrückungsquartiere“ bereit. Es sei Teil der Überlegungen, die Biosphäre zur Wärmehalle zu machen. Die Orangerie sei schon für viele Dinge genutzt worden, vom Gebetsraum bis zur Flüchtlingsunterkunft. „Die Biosphäre zeigt aber auch das Dilemma, in das wir im Herbst geraten. Wir können die Halle nicht einfach als Sparmaßnahme herunterfahren, dann würden Pflanzen und Tiere dort erfrieren. Also warum nicht als Option im Notfall auch für Potsdamerinnen und Potsdamer nutzen?“