Noch mindestens zwei Jahre bis zum Schlaatz-B-Plan

Carsten Hagenau vom Arbeitskreis StadtSpuren in der MAZ über die Stadtteilentwicklung

Der Schlaatz aus nordwestlicher Blickrichtung. Foto: Falcon Crest

Die Einrichtung einer temporären Nachbarschaftsstraße am Milanhorst am 29. und 30. August nahm die MAZ zum Anlass für einen ausführlichen Vorbericht. Unter dem Motto „Freiraum für alle“ entstehe „ein Ort voller Begegnungen und gemeinsamer Erlebnisse“, erklärten Maria Rossmanith vom Kollektiv Stadtsucht GmbH und André Schwarz, Stadtplaner in der Potsdamer Bauverwaltung, die Zielsetzung hinter dem Experiment. „Mehr Grün und eine neue Mobilität am Schlaatz“ seien Visionen und Stützpfeiler des neuen Masterplans für den Schlaatz, skizzierte Schwarz. Laut Masterplan sollen die Autos zukünftig in sogenannten Mobilitätshubs – Quartiersgaragen mit mehreren Nutzungsmöglichkeiten – in der Nähe parken können.

Carsten Hagenau von der „Arbeitsgemeinschaft StadtSpuren“, dem Zusammenschluss von Unternehmen der Wohnungswirtschaft, könne sehr anschaulich die Reaktion mancher Menschen schildern: „Ich habe Leute erlebt, die richtig Panik bekommen haben.“ Wer von ganz großen Stellplatz-Verlustängsten geplagt sei, für den habe Hagenau zumindest vorerst eine Entwarnung parat: Zunächst müsse erst einmal das neue Mobilitätskonzept für den Schlaatz stehen. Die Landeshauptstadt Potsdam habe die Ausschreibung des Konzeptes im April gestartet. Die Ergebnisse werden eine wichtige Säule im neuen Bebauungsplan für den Schlaatz bilden. Doch bis dieser B-Plan fertig sei, vergehen noch mindestens zwei Jahre. Laut Masterplan sollen viele Häuser, die mittlerweile in die Jahre gekommen sind, auf Vordermann gebracht werden. Perspektivisch sollen 1800 Wohnungen saniert werden, heißt es. Zudem seien Aufstockungen, Anbauten und Laubengänge an den bestehenden Gebäuden geplant.

Die Wohnungsbaugesellschaften müssten derzeit andere wichtige Aufgaben vorziehen, etwa den Klimawandel, erläutere Carsten Hagenau. Die Maßnahmen, die der Gesetzgeber für die Wohnungswirtschaft plane, seien extrem kostenintensiv. „Über kurz oder lang wird man am Schlaatz nicht anfangen können zu bauen.“ Wobei – auch das betone Hagenau – die Klimaschutzmaßnahmen nicht in Stein gemeißelt seien. „Das kann sich auch schnell wieder ändern.“ Informieren könne man sich im PlanLabor, wo Aktionen wie der „Schlaatz-Walk“ oder die Touren der „Umwelt-Detektive“ durchgeführt werden, oder auf der Website wir-machen-schlaatz.de.

Nicht namentlich im Artikel genannt werden die Unternehmen mit Bestand im Schlaatz, die ProPotsdam, die WG „Karl Marx“, die PWG 1956 und die pbg.