MAZ: Wohnflächenbonus im Aufwind

200 Umzüge seien schon gefördert worden, so ProPotsdam-Chef Jörn-Michael Westphal.

Ein Video auf YouTube zeigt die Vorteile des Wohnflächenbonus auf. Screenshot: YouTube/ProPotsdam

Mit einem Wohnflächenbonus werbe die ProPotsdam, steht in der MAZ. Neun Mietparteien hätten davon laut ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal auf Anfrage der Zeitung. Mit dem Programm gewährte „die kommunale Wohnungsgesellschaft“ Mietern beim Umzug einen Mietnachlass von zwei Euro pro Quadratmeter. Hinzu komme pro Quadratmeter weniger Wohnfläche ein Umzugszuschuss von 100 Euro. Ziel sei es, ältere Mieter nach dem Auszug ihrer Kinder zum Umzug in eine kleinere Wohnung zu bewegen. „Der Haushalt, der sich verkleinert, zahlt weniger Miete“, wird Westphal zitiert. „Und die Familie, die einzieht, hat mehr Wohnraum zur Verfügung.“

Das Programm sei 2011 aufgelegt worden. Ihm zugrunde hätten Ergebnisse einer Untersuchung gelegen, nach der sich die durchschnittliche Haushaltsgröße in Mietwohnungen von 1999 bis 2009 von 2,1 auf 1,7 Personen verringert habe und so ein Mehrbedarf an Wohnungen entstanden sei. Über den Wohnflächenbonus seien bislang knapp 200 Umzüge gefördert werden, davon 15 allein im Vor-Corona-Jahr 2019. Im Jahr 2020 sei die Anzahl auf elf gefallen, im Jahr darauf auf sieben. Für 2023 rechne der Geschäftsführer mit einer weiter steigenden Tendenz, da steigende Betriebskosten und Energiepreise bei verkleinerter Wohnfläche eine größere Einsparung bewirken könnten.

Das Projekt der ProPotsdam korrespondiere mit der 2020 im Auftrag der Stadt eröffneten Koordinierungsstelle für Wohnungstausch. Sie solle ältere Mieter mit großen Wohnungen und Familien mit Vergrößerungsbedarf in Kontakt bringen. Mit zwei Tauschvorgängen in den ersten beiden Jahren sei das Angebot bei einem sechsstelligen jährlichen Förderbudget zunächst klar unter den Erwartungen geblieben. Die Stadtverordneten hätten im Falle einer Fortführung eine Prüfung beschlossen, „wie das Thema Wohnungstausch kostengünstig und unbürokratisch“ umgesetzt werden könne, „zum Beispiel über eine digitale Plattform und unter Einbindung von persönlichen Ansprechpartnern bei Mitgliedsunternehmen der Stadtspuren“. Laut Rathaus sollen für die Koordinierungsstelle 2023 „letztmalig“ 175.000 Euro im Haushalt bereitstehen.

Mehr zum Wohnflächenbonus und anderen Programmen wie dem Kinder- und dem Mobilitätsbonus finden Sie auf der Website der ProPotsdam.