MAZ: ProPotsdam und Genossenschaften stärken sozialen Wohnungsbau

Auch die WG „Karl Marx“, die PWG 1956 und der Arbeitskreis StadtSpuren werden genannt.

Zahlreiche Genossenschaftsmitglieder nutzten im November 2021 den Tag der offenen Baustelle der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, um einen Einblick ins Baugeschehen zu erhalten. Foto: Stefan Gloede

Die kommunale ProPotsdam forciere den sozialen Wohnungsbau, berichtet die MAZ vom 24. Juni. Konzernsprecherin Jessica Beulshausen habe angekündigt, dass von 704 geplanten Neubauwohnungen in den Jahren 2022 bis 2024 insgesamt 489 mietpreis- und belegungsgebunden sein.

Ende 2021 habe es 3672 Wohnungen mit Belegungsbindung im Bestand der ProPotsdam gegeben, Ende 2019 seien es noch 3783 gewesen. Der Ablauf von bestehenden Bindungsfristen könne durch Neubau- und Bestandssanierungen zur Schaffung neuer Sozialwohnungen nicht ausgeglichen werden, heißt es.

Laut Stadtverwaltung seien in Potsdam von 2010 bis Ende 2020 insgesamt 14 309 Wohnungen fertiggestellt worden. Dabei seien 63 belegungsgebundene Wohnungen von privaten Bauherren und 328 belegungsgebundene Wohnungen von der ProPotsdam gebaut worden. „Bis 2014 gab es über viele Jahre hinweg keine Wohnraumförderung im Land Brandenburg“, wird Rathaussprecherin Juliane Güldner in der MAZ zitiert. „Erst danach gab es überhaupt wieder die Möglichkeit, mit Fördermitteln gebundenen Wohnraum neu zu errichten.“ Erste Neubauwohnungen mit Belegungsbindung seien nach ihren Angaben 2019 im Bornstedter Feld fertiggestellt worden. Mehrere hundert Wohnungen mit Belegungsbindung würden 2022 und 2023 vollendet worden, so Güldner. Zudem seien „in erheblichem Umfang neue Bindungen im Bestand“ von der ProPotsdam und den Genossenschaften „geschaffen worden“. In 785 Fällen durch geförderte Sanierung und Verlängerung und in knapp 3.000 Fällen durch eine „Neujustierung von Förderdarlehen“.

Wie die MAZ weiter berichtet, haben die Potsdamer Wohnungsgenossenschaften laut Arbeitskreis Stadtspuren zwischen 2010 und 2020 insgesamt 307 neue Wohnungen fertiggestellt. 2021 liefen Arbeiten für mehr als 200 neue Wohnungen in der Potsdamer Innenstadt und in Bergholz-Rehbrücke, heißt es. Die WG Karl Marx werde zwischen 2022 und 2024 „nach jetzigem Stand der Dinge 130 neue Wohnungen errichten“, so Carsten Hagenau, Sprecher des Arbeitskreises StadtSpuren, gegenüber der Zeitung. „Davon werden 48 Wohnungen in der Potsdamer Mitte gebaut, für die auch teilweise Fördergelder in Anspruch genommen werden.“ Weitere 28 Wohnungen würden von der PWG 1956 fertiggestellt.

„Aus Sicht der Fördergeber wird gern der soziale Wohnungsbau gleichgesetzt mit Wohnungen, die mietpreis- und belegungsgebunden sind,“ sage Hagenau. So würden etwa die Wohnungen in der Potsdamer Mitte nach Fertigstellung zwei Jahrzehnte lang zu einem Mietpreis angeboten, der zehn Prozent unter dem jeweils geltenden Mietspiegelwert liege. „Hier liegt natürlich eine Form des sozialen Wohnungsbaus vor.“ Grundsätzlich müsse man „den genossenschaftlichen Wohnungsbau in den sozialen Wohnungsbau einordnen, auch wenn er nicht per se mit Bindungen belegt ist“.