Masterplan 100 % Klimaschutz

Auftakttreffen der Arbeitsgruppen

Seit dem 1. Juli 2016 werden 22 neue Masterplan-Kommunen gefördert, die ihre Treibhausgasemission bis 2050 um 95 Prozent und ihre Endenergie um 50 Prozent gegenüber 1990 senken wollen. Zu diesen Zielen hat sich die Landeshauptstadt Potsdam bekannt und profitiert bis 2020 von der Excellenzförderung des Bundesumweltministeriums (BMUB).

Ein Bestandteil ist die Erarbeitung eines Gutachtens zum Masterplanprozess, der unter Federführung der Koordinierungsstelle Klimaschutz von der Arbeitsgemeinschaft BLS Energieplan GmbH, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Luftbild Umwelt Planung GmbH (LUP), Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel GmbH (InnoZ) sowie ad modum GmbH erarbeitet worden ist.

Das Gutachten zeigt ambitionierte Zielpfade auf, mit dem Potsdam die Klimaneutralität nahezu erreichen kann. Im Vergleich zum Jahr 1995 wäre eine Reduktion der Treibhausgase um 92% und des Endenergieverbrauchs um 35% möglich.

Die wichtigsten Elemente dieses Masterplanprozesses sind: Stärker an Klimaschutz orientierte Stadtplanung, „Grüne“ Fernwärme, konsequente energetische Gebäudesanierung, Abkehr vom fossilen Individualverkehr, Ausbau Erneuerbarer Energien, Moor- und Grünflächenerhalt, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinswandel, Verankerung von Klimaschutz in der Wirtschaft, Einflussnahme auf die Rahmenbedingungen von Bund und Land.

Die Masterplanzielsetzung des Bundes – 95% Reduktion Treibausgase und 50% Endenergie – ist in Potsdam vor allem durch das starke Bevölkerungswachstum und den großflächigen Denkmalstatus aus heutiger Sicht kaum möglich. Für die Erreichung erscheinen heute noch nicht absehbare Technologien und Organisationsformen notwendig.

Die wichtigsten Strategie- und Maßnahmenvorschläge aus dem Gutachten sollen nach dem Willen der Verwaltung binnen eines Jahres vertieft mit der Politik, den Verwaltungseinheiten sowie den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden. Ziel ist das Aufzeigen von Zielkonflikten und die Festlegung von Maßnahmen, die bis 2020 begonnen werden. Parallel zu diesem Prozess können unstrittige bzw. ausgearbeitete Maßnahmen bereits begonnen werden.

Wir als Arbeitskreis StadtSpuren wirken bei der Konkretisierung der Maßnahmen zur Zielerreichung mit. Gestern fand der Auftakt zur Vertiefung statt. Es wurden vier Arbeitsgruppen gegründet, in denen vier allesamt vertreten sind.

Beim Auftakr ging es zunächst darum, sich innerhalb der Gruppen auf eine Verfahrensweise der Zusammenarbeit zu verständigen. In den kommenden Wochen gilt es nun, die im Gutachten vorgeschlagen Maßnahmen näher unter die Lupe zu nehmen, Zielkonflikte zu formulieren, Ergänzungen zu machen und Prioritäten zu setzen.